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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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2 Flächenneu<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>in</strong> Deutschland –<br />

Potenziale im Innenbereich<br />

Die Situation auf dem Baulandmarkt gilt im Vergleich zu früheren Jahren <strong>in</strong>sgesamt als entspannt<br />

(BBR 2004c: 1). Das Statistische B<strong>und</strong>esamt weist für den Zeitraum von 2001 bis<br />

2004 e<strong>in</strong>e tägliche Flächenneu<strong>in</strong>anspruchnahme <strong>in</strong> Höhe von 115 ha aus, gegenüber 129 ha<br />

im vorangegangenen Erhebungszeitraum (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2006: 1239). Das BBR<br />

beziffert die tägliche Neu<strong>in</strong>anspruchnahme für 2003 mit 93 ha, führt dies aber im Wesentlichen<br />

auf temporäre konjunkturbed<strong>in</strong>gte Ursachen <strong>zur</strong>ück (BBR 2005: 2, B<strong>und</strong>esregierung<br />

2004: 197). Bis zum Erreichen des Flächenreduktionsziels <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, das im Jahr<br />

2002 als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Kernziele <strong>der</strong> Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossenen wurde,<br />

ist es jedoch noch e<strong>in</strong> weiter Weg. Als Zielmarke wurde e<strong>in</strong> Rückgang <strong>der</strong> täglichen Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme<br />

auf 30 ha im Jahr 2020 gesetzt (B<strong>und</strong>esregierung 2002: 81).<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Element Flächen sparen<strong>der</strong> Siedlungsentwicklung ist <strong>Innenentwicklung</strong>.<br />

Durch die Nutzung bereits erschlossener, <strong>in</strong> den <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegrierter Standorte,<br />

sollen <strong>der</strong> <strong>Außen</strong>bereich geschont <strong>und</strong> Flächenneuausweisungen vermieden werden.<br />

Hierzu wird als strategische Zielgröße e<strong>in</strong> Verhältnis Innen- zu <strong>Außen</strong>entwicklung von 3:1<br />

vorgegeben (B<strong>und</strong>esregierung 2002: 247, 2004: 209). 1997/98 wurde im Rahmen <strong>der</strong> Baulandumfrage<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Bauwesen <strong>und</strong> Raumordnung (BBR) im Wohnungsbau e<strong>in</strong><br />

Verhältnis von etwa 1:3 erhoben (Beckmann u.a. 1999; 35). Über den <strong>der</strong>zeitigen Stand<br />

kann mangels belastbarer Daten lediglich spekuliert werden. Anzunehmen ist, dass <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> <strong>Innenentwicklung</strong> aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er ansteigenden Tendenz <strong>zur</strong> steigenden Wie<strong>der</strong>nutzung<br />

von Brachen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt abflauenden Nachfrage nach Wohnungen <strong>in</strong>zwischen etwas<br />

höher liegt (vgl. u.a. BBR 2004a: 15). <strong>Von</strong> <strong>der</strong> gesetzten Zielmarke <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

ist man jedoch noch weit entfernt.<br />

<strong>Innenentwicklung</strong> kann aber nur stattf<strong>in</strong>den, wenn ausreichend Flächen im Innenbereich <strong>zur</strong><br />

Verfügung stehen. Dies ist <strong>in</strong>sgesamt gesehen sicherlich <strong>der</strong> Fall. Nach Schätzungen des<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamtes summierte sich alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerörtliche Brachflächenbestand im Jahre<br />

2000 auf ca. 139.000 ha (UBA 2003: 42). Hochrechnungen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes,<br />

die im Rahmen <strong>der</strong> Umweltökonomischen Gesamtrechnungen angestellt wurden, gehen für<br />

den Zeitraum von 1993 bis 2000 b<strong>und</strong>esweit von e<strong>in</strong>er täglichen Zunahme <strong>in</strong>nerörtlicher<br />

Brachflächen von über 12 ha aus (StBA 2003, zitiert <strong>in</strong> UBA 2003: 58). H<strong>in</strong>zu kommen ungenutzte<br />

Flächen <strong>in</strong> Baulücken o<strong>der</strong> auf ger<strong>in</strong>g ausgenutzten Gr<strong>und</strong>stücken. Modellrechnungen<br />

des BBR zeigen, dass e<strong>in</strong>e stärkere Nutzung <strong>der</strong> <strong>Innenentwicklung</strong>spotenziale e<strong>in</strong> verm<strong>in</strong><strong>der</strong>tes<br />

Angebot an Neubauflächen - zum<strong>in</strong>dest mittelfristig - ausgleichen könnte (Bergmann,<br />

Dosch 2004: 7f., BBR 2004b: 15).<br />

Wie steht es aber mit <strong>der</strong> räumlichen Verteilung des Flächenverbrauchs? S<strong>in</strong>d die <strong>Innenentwicklung</strong>spotenziale<br />

ähnlich verteilt wie die Verteilung <strong>der</strong> Neu<strong>in</strong>anspruchnahme? Gibt es<br />

Regionen bzw. Geme<strong>in</strong>den, denen e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augenmerk im Rahmen e<strong>in</strong>er nach Innen<br />

gerichteten Flächenhaushaltspolitik zukommen sollte bzw. können an<strong>der</strong>e ausgeklammert<br />

werden?<br />

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