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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

11.2.11 Informationskampagne „Ke<strong>in</strong>e Angst vor Altlasten“ – e<strong>in</strong> Leitfaden<br />

für die Verhandlung zwischen Alteigentümer <strong>und</strong><br />

Investor<br />

Der Umgang mit Altlasten auf Brachen hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten deutlich professionalisiert<br />

<strong>und</strong> standardisiert. Dies gilt sowohl für die Seite <strong>der</strong> Projektentwickler, bei denen<br />

e<strong>in</strong> Altlastenverdacht längst nicht mehr zu e<strong>in</strong>em sofortigen Abbruch aller Projektüberlegungen<br />

führt, als auch für die umweltrechtlichen Aufsichtsbehörden, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>in</strong>zwischen<br />

sehr rout<strong>in</strong>iert <strong>und</strong> pragmatisch mit e<strong>in</strong>er abgestuften Instrumentenauswahl möglicher<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Auflagen operieren. 116<br />

Gleichwohl bleibt <strong>der</strong> Umgang mit Altlasten e<strong>in</strong> ständiges Handicap <strong>der</strong> Innenbereichsflächen.<br />

Dies gilt nicht zuletzt, weil <strong>der</strong> (nicht ganz unbegründete) „Generalverdacht“, im Innenbereich<br />

könnte man es mit Altlasten zu tun bekommen, e<strong>in</strong>e bis heute spürbare Schwierigkeit<br />

bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Innenentwicklung</strong> ist.<br />

Trotz <strong>der</strong> deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> Wahrnehmung gegenüber den 1970er <strong>und</strong> 1980er<br />

Jahren, <strong>in</strong> denen das Thema „Altlasten“ weitgehend neu <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Unsicherheit<br />

auf allen Seiten entsprechend ausgeprägt war, ersche<strong>in</strong>t es s<strong>in</strong>nvoll, <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen<br />

Situation e<strong>in</strong>e Informationskampagne „Ke<strong>in</strong>e Angst vor Altlasten“ zu <strong>in</strong>itiieren. Zielgruppe<br />

sollten dabei vor allem die Alteigentümer sowie die Investoren se<strong>in</strong>.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> dargestellten Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wahrnehmung sollte die Kampagne deutlich<br />

über das re<strong>in</strong> Informatorische <strong>und</strong> „Stimmung machende“ h<strong>in</strong>ausgehen. Sie sollte vielmehr<br />

den beiden wichtigsten Verhandlungspartnern (Alteigentümern <strong>und</strong> Investoren) Arbeitshilfen<br />

für das geme<strong>in</strong>same Agieren an die Hand geben. Dies kann über Checklisten <strong>und</strong> Vorschläge<br />

<strong>zur</strong> Vorgehensweise bis h<strong>in</strong> zu juristisch geprüften <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis bewährten Vertragsbauste<strong>in</strong>en<br />

über Haftungs- <strong>und</strong> Kostenfragen gehen. Anregungen hierzu gibt beispielsweise die<br />

2005 erschienene Broschüre „Die Zukunft liegt auf Brachflächen“ (ICSS im Umweltb<strong>und</strong>esamt,<br />

2005).<br />

Als übergeordnetes Ziel sollte angestrebt werden, die Diskussion zu versachlichen, Vorbehalte<br />

abzubauen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelabschätzungen zu rationalisieren.<br />

11.3 Abmil<strong>der</strong>ung des fehlenden Verursacherbezugs zum<br />

Nutzer (Muster 2)<br />

11.3.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Stoßrichtung<br />

Während es bei dem im vorigen Abschnitt diskutierten Kosten<strong>in</strong>transparenzmuster 1 darum<br />

g<strong>in</strong>g, den jeweiligen Akteuren vor Augen zu führen, dass sie an bestimmten Stellen Kosten<br />

nicht <strong>in</strong> vollem Ausmaß berücksichtigen, stellt sich beim Muster 2 („Fehlen<strong>der</strong> Verursacherbezug<br />

zum Nutzer“) das Problem, dass die Preise, Gebühren <strong>und</strong> Steuern, welche den Akteuren<br />

angelastet werden, die von ihnen tatsächlich verursachten Kosten nicht wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Selbst wenn den Akteuren ihre Kosten <strong>in</strong> voller Höhe bewusst s<strong>in</strong>d, kann also nicht davon<br />

ausgegangen werden, dass die Handlungen <strong>der</strong> Akteure im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er regionalen Kostenmi-<br />

116 Vgl. die entsprechenden Ausführungen des Kapitels 8.<br />

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