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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Kapitel 11: Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Abmil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kosten<strong>in</strong>transparenz<br />

E<strong>in</strong> möglicher Ansatz ist daher, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, auch unter den geän<strong>der</strong>ten<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>es novellierten Baugesetzbuches für die Kommunen e<strong>in</strong> ausreichend<br />

großes Eigen<strong>in</strong>teresse an <strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Erschließungskosten h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

gewählten Erschließungsstandards, vor allem aber h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> gewählten Standorte (Lage)<br />

<strong>und</strong> Bebauungsdichten zu schaffen. 124<br />

11.4.3 Informationskampagne <strong>und</strong> Forschungsfeld „Rolle <strong>der</strong> Ver- <strong>und</strong><br />

Entsorger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung“ für Ver- <strong>und</strong> Entsorger<br />

Das Verhalten <strong>der</strong> Ver- <strong>und</strong> Entsorger <strong>in</strong> Bezug auf die Siedlungsentwicklung wird durch zwei<br />

Faktoren wesentlich bestimmt:<br />

• Das Selbstverständnis als „nachsorgende Planung“ im Zusammenhang mit <strong>der</strong> kommunalen<br />

Baulandpolitik.<br />

• Den erheblichen Liberalisierungsdruck durch die entsprechende Ausrichtung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>es-<br />

<strong>und</strong> EU-Wirtschaftspolitik.<br />

Mit ihrem Selbstverständnis <strong>der</strong> „nachsorgenden Planung“ def<strong>in</strong>ieren sich die Ver- <strong>und</strong> Entsorger<br />

quasi als Nichtteilnehmer am kommunalen Planungsprozess. Erst wenn die Bebauungspläne<br />

beschlossen s<strong>in</strong>d, betreten sie die Bühne <strong>und</strong> organisieren die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> kommunalen Planung (Lage <strong>und</strong> Dichte). E<strong>in</strong>sprüche bzw.<br />

H<strong>in</strong>weise im Rahmen ihrer Beteiligung am Planungsprozess (-Beteiligung) s<strong>in</strong>d sehr selten<br />

<strong>und</strong> beziehen sich ausschließlich auf Extremsituationen (z.B. erhebliche Sprungkosten). Da<br />

sie nach dem Kostendeckungspr<strong>in</strong>zip arbeiten, haben die Ver- <strong>und</strong> Entsorger <strong>in</strong> aller Regel<br />

ke<strong>in</strong>en Anreiz, sich tiefergehend <strong>in</strong> den kommunalen Planungsprozess e<strong>in</strong>zuschalten.<br />

Der anhaltende Liberalisierungsdruck wird von vielen Ver- <strong>und</strong> Entsorgern, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn sie (noch) nicht zu den wenigen großen, vielfach schon <strong>in</strong>ternationalen Mischkonzernen<br />

gehören, als Bedrohung empf<strong>und</strong>en. Erklärtes Ziel <strong>der</strong> Liberalisierungspolitik ist die Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Markt- <strong>und</strong> Kostentransparenz sowie e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Kostenoptimierung durch<br />

verstärkte Konkurrenz <strong>der</strong> Anbieter (Abbildung 11-4).<br />

124 Interessanterweise funktioniert dieses Eigen<strong>in</strong>teresse – zum<strong>in</strong>dest h<strong>in</strong>sichtlich des Erschließungsstandards – <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Geme<strong>in</strong>den besser als <strong>in</strong> großen. Durch den dort deutlich engeren Kontakt <strong>der</strong> kommunalen Entscheidungsträger mit<br />

den Bauwilligen über die sozialen Treffpunkte des Dorflebens (z.B. Vere<strong>in</strong>e) stehen diese immer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gefahr, persönlicher<br />

mit dem Unmut <strong>der</strong> Kostenträger (Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer) konfrontiert zu werden, als dies <strong>in</strong> den größeren<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> <strong>Städten</strong> <strong>der</strong> Fall ist.<br />

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