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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

kumulativen Wirkung von Gebietsausweisungen ähnlicher Lageeigenschaften auszuarbeiten.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er kosten- <strong>und</strong> verkehrseffizienten Siedlungsentwicklung ersche<strong>in</strong>en<br />

daher zwei Schritte notwendig. Zum e<strong>in</strong>en sollten Initiativen, z.B. <strong>in</strong> Form von Informationskampagnen<br />

<strong>zur</strong> Stärkung <strong>der</strong> regionalen Gesamtschau, unternommen werden, um die<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Träger des übergeordneten Straßennetzes für die kumulativen (Kosten-)<br />

Wirkungen e<strong>in</strong>er Siedlungsentwicklung fernab <strong>der</strong> zentralen Orte <strong>und</strong> attraktiven ÖPNV-<br />

Achsen zu schärfen <strong>und</strong> ihre Beteiligungsmöglichkeiten zu verbessern. Die <strong>in</strong> Abschnitt 7.2.2<br />

dargestellten Modellrechnungen aus e<strong>in</strong>em FOPS-Vorhaben 137 können hierzu als Gr<strong>und</strong>lage<br />

verwendet werden.<br />

E<strong>in</strong> zweiter, umso wichtigerer Schritt besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es handhabbaren Instrumentariums<br />

für die Träger des übergeordneten Straßennetzes <strong>zur</strong> Abschätzung <strong>der</strong> verkehrlichen<br />

Wirkungen neuer Siedlungserweiterungen <strong>und</strong> Gebietsausweisungen. Dieses Instrumentarium<br />

muss so gestaltet se<strong>in</strong>, dass es im Rahmen e<strong>in</strong>er Beteiligung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit, die<br />

den Mitarbeitern des entsprechenden Trägers für die Stellungnahmen <strong>zur</strong> Verfügung steht,<br />

Anwendung f<strong>in</strong>den kann <strong>und</strong> ausreichend genaue Ergebnisse liefert. Dies kann i.d.R. nur<br />

erreicht werden, wenn dem e<strong>in</strong>e entsprechende Entwicklungs- <strong>und</strong> Eichungsphase vorausgeht.<br />

Diese kann z.B. durch e<strong>in</strong> entsprechendes Forschungsprojekt bzw. durch die Nutzung<br />

<strong>in</strong> den Verkehrsverwaltungen bereits vorhandener Verkehrsmodelle erreicht werden. Auch<br />

hierzu kann auf die positiven Erfahrungen des eben erwähnten FOPS-Forschungsprojekts <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Region Hannover verwiesen werden.<br />

11.6.5 Forschungsfeld „Verbesserung <strong>der</strong> Instrumente <strong>zur</strong> Abschätzung<br />

<strong>der</strong> kumulativen Folgekosten von Neubaugebieten im ÖPNV“<br />

Wie <strong>in</strong> Abschnitt 7.7.3 im Detail beschrieben, stellt sich die Situation <strong>der</strong> Träger des ÖPNV<br />

ähnlich <strong>der</strong> <strong>der</strong> Träger des übergeordneten Straßennetzes dar. Auch für sie entstehen die<br />

wesentlichen Kosten nicht aus <strong>der</strong> Wirkung des jeweils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Planungsprozess, an dem<br />

sie als Träger öffentlicher Belange beteiligt s<strong>in</strong>d, betrachteten Plangebietes mit ungünstigen<br />

Lageeigenschaften. Die wesentliche Kostenwirkung ergibt sich vielmehr aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong><br />

Wirkungen vieler Plangebiete mit ähnlichen, für den ÖPNV nicht effizient zu erschließenden<br />

Standortparametern (dezentrale Lage, ger<strong>in</strong>ge Dichte, fernab <strong>der</strong> bestehenden L<strong>in</strong>ien).<br />

Auch den Trägern des ÖPNV stehen ke<strong>in</strong>e adäquaten Instrumente <strong>zur</strong> Quantifizierung <strong>der</strong><br />

kumulativen Kostenwirkungen (Erlösausfälle) e<strong>in</strong>er nicht an se<strong>in</strong>en Achsen orientierten Siedlungsentwicklung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Wie bei den Trägern des übergeordneten Straßennetzes<br />

stellt sich die Beteiligung an Planungsverfahren zudem sehr personal<strong>in</strong>tensiv dar (<strong>und</strong> zeigt<br />

aus Sicht des ÖPNV aktuell oft nur sehr ger<strong>in</strong>ge Wirkung). Auch hier müssen daher die zu<br />

schaffenden Instrumente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, den Mitarbeitern <strong>der</strong> ÖPNV-Unternehmen bzw.<br />

137 FOPS-Forschungsprojekt 73.318 (2003) „Verkehrliche Wirkungen e<strong>in</strong>er dezentral-konzentrierten Siedlungsentwicklung<br />

- Entwicklung e<strong>in</strong>er Methodik <strong>der</strong> Folgenabschätzung regionaler Siedlungskonzepte für die Regionalplanung“ <strong>der</strong> TU<br />

Hamburg-Harburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Region Hannover im Auftrag des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

bzw. des B<strong>und</strong>esamtes für Bauwesen <strong>und</strong> Raumordnung. Zu den Ergebnissen <strong>der</strong> Szenarienberechnungen <strong>in</strong><br />

diesem Projekt vgl. Bohnet/Gutsche/Menze (2006c).<br />

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