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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Leibniz-Institut für ökologische<br />

Raumentwicklung e.V., Dresden (IÖR)<br />

Kapitel 7: Kosten verschleiernde Wirkung von Entscheidungsketten<br />

Kostenstruktureller H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Argumentation nicht-zentraler Geme<strong>in</strong>den<br />

Wirkungsrichtung e<strong>in</strong>es neuen Baugebiets<br />

Abbildung 7-27: Exemplarische Kostenstruktur e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>schule <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Auslastung<br />

(modifizierte Darstellung auf Basis von Siedentop et al. 2006b: 139)<br />

Dabei wird erkennbar, dass die spezifischen Kosten sozialer Infrastrukturen <strong>in</strong> den höheren<br />

Auslastungsbereichen relativ schwach auf Auslastungsrückgänge reagieren. Erst bei massiver<br />

Unterauslastung unter 50 % ist <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> deutlicher Kostenanstieg pro Schüler zu erkennen.<br />

Dies hängt damit zusammen, dass <strong>der</strong> Fixkostenanteil, <strong>der</strong> sich im Wesentlichen aus<br />

<strong>der</strong> Bereitstellung des Schulgebäudes ergibt, vergleichsweise ger<strong>in</strong>g ist. Der Großteil <strong>der</strong> Kosten<br />

fällt für das erfor<strong>der</strong>liche Lehrpersonal an (Personalkosten „Kernbereich“). Gegenüber<br />

den baulichen Kapazitäten <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Kapitalb<strong>in</strong>dung lässt sich aber <strong>der</strong><br />

Personalbestand bei rückläufiger Nachfrage auch unter Beachtung gesellschaftspolitischer<br />

Wi<strong>der</strong>stände bis zu e<strong>in</strong>em bestimmten Punkt reduzieren.<br />

Der Anstieg <strong>der</strong> spezifischen Kosten sozialer Infrastrukturen hängt daher vor allem mit den<br />

Fixkosten <strong>der</strong> Räumlichkeiten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verwaltung („Overhead“) zusammen. Gerade diese<br />

Kostenbereiche s<strong>in</strong>d bei Schulen jedoch von den Geme<strong>in</strong>den zu tragen. Die Personalkosten<br />

für die Lehrer tragen h<strong>in</strong>gegen die Län<strong>der</strong>. Ähnliche Bed<strong>in</strong>gungen f<strong>in</strong>den sich bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten,<br />

bei denen jedoch die gesamte F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> kommunaler Verantwortung liegt. Nachfragerückgänge<br />

von E<strong>in</strong>zele<strong>in</strong>richtungen gehen daher <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zu Lasten <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den.<br />

Da es sich dabei vor allem um Fixkosteneffekte handelt, erfolgt dieser Anstieg nahezu<br />

antiproportional <strong>zur</strong> Auslastung.<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen unterausgelasteten E<strong>in</strong>richtung (Schule, K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten) ist somit<br />

aus Sicht des Kostenträgers „Geme<strong>in</strong>de“ die Ausweisung e<strong>in</strong>es Neubaugebiets <strong>in</strong>nerhalb des<br />

E<strong>in</strong>zugsbereiches <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung natürlich zu begrüßen. So würde die dadurch erzeugte zusätzliche<br />

Nachfrage die spezifischen Kosten pro Schüler <strong>in</strong>sgesamt <strong>und</strong> den kommunalen<br />

Anteil daran im Beson<strong>der</strong>en senken. Die nicht-zentrale Geme<strong>in</strong>de wird daher aus ihrem Ent-<br />

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