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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

nungsbed<strong>in</strong>gten Bodenwertgew<strong>in</strong>nen steht aber noch aus. Dies sollte deshalb Gegenstand<br />

zukünftiger Untersuchungen se<strong>in</strong> (siehe hierzu auch Ausführungen <strong>in</strong> Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

2003, S. 133 ff.).<br />

11.5.3 Handlungsfeld „Reform <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steuer“<br />

In Kapitel 8 wurde ausführlich auf die Schwierigkeiten <strong>der</strong> Baulandaktivierung im Innenbereich<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Innenbereichsflächen haben den strategischen Nachteil, dass ihre Eigentümer<br />

deutlich zögerlicher bei <strong>der</strong> Veräußerung s<strong>in</strong>d als dies bei <strong>Außen</strong>bereichsflächen <strong>der</strong><br />

Fall ist.<br />

Wie Abbildung 8-4 gezeigt hat, hat die Gr<strong>und</strong>steuer dabei ke<strong>in</strong>erlei aktivierende Wirkung.<br />

Gegenüber <strong>der</strong> durch Abwarten o<strong>der</strong> geschickter Verhandlung erzielbaren Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

<strong>der</strong> Alteigentümer ist die Steuerlast <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steuer B vernachlässigbar. Die sich daraus<br />

ergebende Nichtverfügbarkeit von Innenbereichsflächen stärkt die Wettbewerbsposition <strong>der</strong><br />

<strong>Außen</strong>bereichsflächen, wodurch die <strong>in</strong> Kapitel 4 dargestellten regionalen Zusatzkosten entstehen.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich wird dies für Baulücken, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Modellrechnung des Anhangs<br />

A2 als beson<strong>der</strong>s kostengünstig erwiesen haben, da für sie <strong>in</strong> aller Regel ke<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

technische Erschließung errichtet werden muss, son<strong>der</strong>n – im Gegenteil – die bestehenden<br />

Netze besser ausgelastet werden können.<br />

Somit sprechen neben umweltbezogenen Flächenargumenten auch schwerwiegende Kostenargumente<br />

dafür, Bewegung <strong>in</strong> die seit langem vorliegenden <strong>und</strong> sehr kontrovers diskutierten<br />

Ansätze <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steuerreform 127 zu br<strong>in</strong>gen. Steuerpolitisch ließe sich dies über die<br />

dargestellten, von <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Netznutzer <strong>und</strong> Steuerzahler ansonsten zu f<strong>in</strong>anzierenden<br />

Mehrkosten <strong>der</strong> Bebauung an<strong>der</strong>er Flächen begründen.<br />

Für die Reform <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steuer liegen bereits detaillierte Konzepte vor, die an dieser Stelle<br />

nicht im E<strong>in</strong>zelnen dargelegt <strong>und</strong> bewertet werden können. Exemplarisch sei an dieser Stelle<br />

auf die Praxistests des Deutschen Instituts für Urbanistik h<strong>in</strong>gewiesen (Lehmbrock/Coulmas<br />

2001).<br />

11.5.4 Informationskampagne „Gr<strong>und</strong>stücksbewertung bei <strong>der</strong> Eröffnungsbilanz<br />

für doppische Kommunalhaushalte“ für Geme<strong>in</strong>den<br />

Auch die Kommunen handeln mit Gr<strong>und</strong>stücken. Während für die Stadtentwicklungsabteilungen<br />

dabei eher planerische Ziele im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen, geht es den Kämmereien vor allem<br />

um e<strong>in</strong>e Sanierung <strong>der</strong> angespannten Kommunalhaushalte. Gerade im Innenbereich s<strong>in</strong>d die<br />

Kommunen sogar e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten Eigentümer potenzieller Entwicklungsflächen. 128<br />

Auch den Geme<strong>in</strong>den ist somit <strong>der</strong> re<strong>in</strong> wirtschaftliche Umgang mit dem Handelsgut „Boden“<br />

nicht unvertraut.<br />

127<br />

Für die Reform <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>steuer liegen bereits detaillierte Konzepte vor. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die<br />

Praxistests des Deutschen Instituts für Urbanistik h<strong>in</strong>gewiesen (Lehmbrock/Coulmas 2001).<br />

128<br />

Nach Angaben von M. Reidenbach (Deutsches Institut für Urbanistik) verkaufen die Geme<strong>in</strong>den pro Jahr Gr<strong>und</strong>stücke<br />

im Wert von etwa 5 Mrd. EUR (mündlicher Beitrag auf e<strong>in</strong>em Workshop des hier dokumentierten Forschungsprojektes<br />

am 1.3.2005 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>).<br />

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