Sebastian Kurtenbach
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3.6.2 Untersuchung der Sockelbevölkerung<br />
Eine urbane Integrationsschleuse ist geprägt von hoher Fluktuation, wie schon der erste<br />
Forschungsschritt gezeigt hat. Für den Integrationsprozess, insbesondere für Migranten, ist es<br />
wichtig, einen ersten Anlaufpunkt und Bekanntschaften in der neuen Umgebung zu haben. Dabei<br />
helfen verwandtschaftliche und soziale Netzwerke, die das Ankommen begleiten. Es ist also<br />
hilfreich, eine Art Brückenkopf im Quartier zu haben: Menschen, die zur selben sozialen Gruppe<br />
gehören, z.B. türkischstämmige Einwanderer, die sich vor Ort auskennen und dort bereits<br />
verwurzelt sind. Besonders unterstützend ist es, wenn sie selbst Arbeits-‐ und<br />
Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stellen können. Durch Rat und informelle Hilfeleistungen<br />
geben sie den Neuankömmlingen Orientierung und sozialen Halt. Zu messen ist die<br />
Sockelbevölkerung durch die Wohndauer, die in diesem ansonsten sehr von Fluktuation<br />
geprägten Gebiet mehr als 10 Jahre beträgt. Mit dem vorliegenden Material wird außerdem der<br />
Ausländeranteil der Sockelbevölkerung sichtbar.<br />
Abbildung 16: Sockelbevölkerung – Bevölkerungs-‐ und Ausländeranteil (eigene Darstellung)<br />
Die Sockelbevölkerung der urbanen Integrationsschleuse Altstadt II Südwest ist deutlich kleiner<br />
als die der gesamtstädtischen Bevölkerung. Jeder zweite Mülheimer hat eine Verweildauer von<br />
mindestens 10 Jahren an derselben Adresse, in der urbanen Integrationsschleuse nur jeder<br />
Dritte. Der Ausländeranteil derjenigen, die seit 10 Jahren und mehr an derselben Adresse leben,<br />
beträgt auf der gesamtstädtischen Ebene gut 5 Prozentpunkte. In Altstadt II Südwest ist er mit<br />
gut 20 Prozentpunkten viermal so hoch.<br />
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