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Sebastian Kurtenbach

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4.3.3.2 Praxisbeispiel zum Handlungsfeld 3<br />

Der Prinzessinnengarten in Berlin ist ein Beispiel für einen interkulturellen Austauschort. Das<br />

Projekt befindet sich im zum Teil armutsgeprägten Stadtteil Kreuzberg und wird von einer<br />

Vielzahl von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten genutzt. Im sogenannten<br />

Prinzessinnengarten können Bürger, ohne eine Parzelle zu mieten, Gemüse, Obst oder Blumen<br />

anbauen. Durch gemeinsame Aktivitäten entstehen nachbarschaftliche und interkulturelle<br />

Austauschbeziehungen. Der Prinzessinnengarten betreibt mobilen Gartenanbau, da der Boden<br />

durch Schwermetalle belastet ist und in seiner Qualität nicht für eine Bepflanzung geeignet ist.<br />

Die Pflanzen befinden sich in selbst gebauten Blumenkästen 52 oder umgenutzten Behältern<br />

verschiedenster Art. Neben dem Anbau von Pflanzen wird dort ein Gartencafé betrieben und<br />

Bildungsprojekte z.B. für Schulklassen angeboten. Auf diesem Weg können auch Kinder, die<br />

sonst wenig in Kontakt mit Landwirtschaft kommen, einiges über Anbau und Verarbeitung von<br />

Lebensmitteln erfahren.<br />

Website des Projekts: http: //www.prinzessinnengarten.net<br />

4.3.4 Handlungsfeld 4: Quartiersentwicklung – Von Bedarfs-­‐ zu Bedürfnisorientierung<br />

Die städtebauliche Gestaltung und Planung unterliegt zu erheblichen Teilen gesetzlichen<br />

Vorgaben. Allerdings können Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner in die Gestaltung ihres<br />

Quartiers mit einfließen, wenn sie konsequent beteiligt werden. Dazu gehört, dass es nicht nur<br />

Beteiligungs-­‐ und Informationsveranstaltungen gibt, wenn konkrete Maßnahmen bereits<br />

umgesetzt werden, sondern die Bedürfnisse der Bewohner abgefragt werden und<br />

Stadtentwicklung danach ausgerichtet wird.<br />

4.3.4.1 Handlungsempfehlung zum Handlungsfeld 4<br />

Im Rahmen des Programms Soziale Stadt wird dies bereits projektbezogen befolgt. Ein einfaches<br />

Beispiel dafür sind abgesenkte Bürgersteige für Kinderwagen, Rollstühle oder Rollatoren, wo<br />

dies lebenspraktisch notwendig ist. Bedürfnisse können durch Stadtteilbegehungen mit Bürgern<br />

ermittelt werden. Auf diese Weise werden Bürger aktiv zu Mitgestaltern ihres Quartiers, und<br />

zugleich treten sie in einen Dialog, der ihnen auch die Grenzen kommunaler Planung vermitteln<br />

kann. Die Umkehr der üblichen Planungspraxis von städtebaulichen Bedarfen zu<br />

52 Diese könnten in der Stadtteilwerkstatt gebaut werden; Siehe Abschnitt4.3.1.1 der vorliegenden Arbeit.<br />

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