05.06.2013 Aufrufe

Sebastian Kurtenbach

Sebastian Kurtenbach

Sebastian Kurtenbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3.3 Handlungsfeld 3: Integrationspolitik – Humanvermögen sichern<br />

Für eine nachhaltige und positive Förderung der Integration von Zuwanderern bedarf es<br />

kultureller und sozialer Inklusionsbemühungen 51. Beide sind besonders durch Spracherwerb<br />

und informelle soziale, nachbarschaftliche und/oder familiäre Netzwerke zu erreichen.<br />

4.3.3.1 Handlungsempfehlung zum Handlungsfeld 3<br />

Der Erwerb der deutschen Sprache muss so früh wie möglich beginnen, bei Kindern bereits im<br />

Vorschulalter, wobei die Eltern miteinbezogen werden sollten. Zudem müssen Spracherwerbs-­‐<br />

angebote auch über das Schulalter hinaus für fremdsprachliche Zuwanderer im Quartier<br />

angeboten werden. Dazu bedarf es zum einen der Information der Sockelbevölkerung über die<br />

Angebote und zum anderen ist konkretes Wissen über die Lebenswirklichkeit der Zuwanderer<br />

notwendig, damit passgenaue Angebote entwickelt werden können. Hierdurch können Projekte<br />

initialisiert werden, die über die Anforderungen für den Einbürgerungstest hinausreichen.<br />

Neben dem Spracherwerb ist die interkulturelle Begegnung zwischen Zuwanderern und länger<br />

ansässiger Bevölkerung zu fördern. Außer einmaligen Events bieten sich dafür drei<br />

unterschiedliche Wege an:<br />

• Erstens die Begegnung durch Umstände derselben Lebenslage, wie z.B. Kinder im selben<br />

Alter. Dazu braucht es Orte wie Kinderbetreuungseinrichtungen, die auch<br />

elternbezogene Angebote umsetzen.<br />

• Zweitens die Themensetzung an Orten der Begegnung im öffentlichen Raum, wie z.B.<br />

durch mehrsprachige Informationstafeln neben Bänken an Bushaltestellen oder<br />

Spielplätzen.<br />

• Drittens die Schaffung gemeinsamer Interessensorte, an denen Kommunikation möglich<br />

gemacht wird. Dafür bieten sich sogenannte Nachbarschaftsgärten an, wie sie bereits in<br />

vielen Städten zu finden sind. Solche Orte können auch mit Angeboten des<br />

Spracherwerbs ergänzt werden.<br />

Mülheim an der Ruhr ist mit seinen Erfahrungen aus der Programmumsetzung Soziale Stadt<br />

bereits für diese Themenvielfalt sensibilisiert. Es gilt diesen eingeschlagenen Weg reflektiert<br />

und zugleich konsequent – auch nach Auslaufen der Landesförderung – langfristig<br />

durchzuhalten.<br />

51 Inklusion ist definiert als Konzept für die Teilhabe von Personen an gesellschaftlichen Teilsystemen (vgl. Schimank<br />

2007, S. 296).<br />

95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!