5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Wallfahrtskapelle unserer lieben Frau zur Wardenburg. 93<br />
(f. unten) werden in einer Verkmifsnrknnde von 1570 die Schwester<br />
und die Tochter eines vor 1568 gestorbenen (augenscheinlich<br />
lutherischen) Pastoren zu Westerburg, namens Hinrik Spcirenberg<br />
als noch lebend erwähnt; vielleicht lies; man lutherischerseits beide<br />
Pfarrkirchen einige Zeit — etwa so lange <strong>der</strong> letzte Pastor zu<br />
Westerburg noch lebte — neben einan<strong>der</strong> bestehen, auch nachdem<br />
die an letztgedachtem Orte gelegene schon auf den Aussterbeetat<br />
gesetzt war. Daß eine von beiden fallen mußte, ist leicht erklärlich,<br />
teils weil die durch die Reformation herbeigeführte Vereinfachung<br />
des Gottesdienstes das Vorhandensein von zwei Gotteshäusern und<br />
mehreren Geistlichen in einem keineswegs stark bevölkerten Sprengel<br />
nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich erscheinen ließ, teils weil <strong>der</strong> Landesherr<br />
diejenigen kirchlichen Güter, für <strong>der</strong>en Verwendung zum kirchlichen<br />
Zweck kein Bedürfnis mehr vorlag, für Zwecke des durch ihn repräsentierten<br />
Staats beanspruchen zu können glaubte. Die Wahl<br />
zwischen beiden konnte nicht zweifelhaft fein: <strong>der</strong> mitten im Kirchspiel,<br />
in <strong>der</strong> am meisten angebauten Gegend desselben, belegenen,<br />
angesehenen und stattlichen Filiale, welche bei weitem den größesten<br />
Teil des für den ganzen Sprengel zur Verfügung stehenden Kirchen-<br />
Vermögens besaß, mußte die abgelegene ärmliche Mntterkirche, die<br />
noch vor kurzem ihre Unselbständigkeit und Unbedentendheit durch<br />
das im Aufgeben des alten Namens liegende Zurücktreten hinter<br />
dem gräflichen Hanse Westerburg bewiesen hatte, selbstverständlich<br />
weichen. So ging nach dem alten Namen jetzt mich die alte Kirche<br />
unter. Bescheiden, wie sie einst gekommen und während <strong>der</strong> letzten<br />
sieben Jahrhun<strong>der</strong>te gewirkt hatte, verschwand sie wie<strong>der</strong>; saunt daß<br />
<strong>der</strong> Nachwelt eine Spur <strong>der</strong> Erinnerung an ihre Existenz geblieben<br />
ist. Die unbedeutenden Län<strong>der</strong>eien, Zehnten und Erbpachten, welche<br />
zu ihr gehörten, werden zum Vorwerk Westerburg gelegt sein mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> Küsterei, aus welcher die Westerburger Schule entstanden<br />
ist, und des daneben liegenden Kirchhofes, welcher noch jetzt<br />
für den Schulachtsbezirk Westerburg als Begräbnisplatz dient 1 ).<br />
') Bericht <strong>der</strong> Offizialen zu Wardenburg an das Konsistorium vom<br />
24. Januar 1754: Dagegen die Westerburger Schule schon zn graslichen<br />
Zeiten existiert hat, indem die Westerburger von solcher Zeit her das<br />
speciale Privilegium eines beson<strong>der</strong>en Kirchhofes im Dorfe haben, auf welchem