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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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17<br />

De Ostringers repenn Godt vmme hulpe ann, vnnd gingenn<br />

thom stride, vnnd wannen denn stridt, vnnd siegen Achtedusent<br />

Mann,"<br />

und die Springersche Chronik von 1594 fügt noch hinzu:<br />

,,etliko bleuenn Im Meer dodt liggenn, vnnd men konde nicht<br />

droge vp denn Ise glian Im hogen Scho, wente Idt Inn denn<br />

Winter was."<br />

Die Darstellung ist durch die Legende verschönert und zugleich<br />

entstellt, das beweisen mit ziemlicher Sicherheit die ins Maßlose<br />

übertriebenen Verlustzahlen <strong>der</strong> Feinde; aber eines historischen<br />

Hintergrundes entbehrt die Erzählung keineswegs. Darum sind wir<br />

nicht berechtigt, Zweifel darein zu setzen, daß in jener verheerenden<br />

Fehde große Ereignisse am Schakeler Moor und Schakelhave sich<br />

abgespielt haben, <strong>der</strong>en nicht nur die mythische Erzählung <strong>der</strong><br />

Springerschen Chronik, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> nüchterne Bericht <strong>der</strong><br />

Raste<strong>der</strong> Jahrbücher Erwähnung thut. Einen Irrtum aber, welchem<br />

die späteren Erzähler dieser Ereignisse in Anlehnung an die mythische<br />

Erzählung <strong>der</strong> Springerschen Chronik verfallen find, vermeiden die<br />

Raste<strong>der</strong> Jahrbücher: sie berichten nichts von starken Befestignngsanlagen,<br />

die damals Schakelhave gekrönt haben sollten. Und dementsprechend<br />

hat die Abtragung des Hügels nicht den leisesten<br />

Anhalt geliefert, <strong>der</strong> darauf hinweisen könnte, daß Schakelhave einst<br />

befestigt gewesen sei. Steinmauern waren im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Überhaupt noch sehr selten in friesischen Landen. Das mächtige,<br />

durch seinen Handel aufblühende Groningen hat an Stelle des alten<br />

Pallisadenzaunes erst im Jahre 1110 sich durch steinerne Mauern<br />

geschützt. Aber auch einen Pallisadenzauu wird Schakelhave kaum<br />

gehabt haben, da ihm das ringsum gelegene, schwer zugängliche<br />

Moor Sicherheit genug bot, wie die Raste<strong>der</strong> Jahrbücher treffend<br />

erwähnen: ad stagnum, quod Schuckeldemiri dicitur, geht et<br />

glacie tunc temporis solidatum, confugerant Der um die Durchforschung<br />

<strong>der</strong> alten Chroniken hochverdiente Archivrat Dr. G. Sello<br />

in <strong>Oldenburg</strong> hat überzeugend nachgewiesen, daß gerade ans dem<br />

unverstandenen lateinischen Text „gelu et glacie tunc temporis<br />

satis solidatum" die Mär von <strong>der</strong> Befestigung Schakelhaves ent-<br />

Jahrb. s. Dlbenb. Gesch. V. 2

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