5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

Der Schakelhaverberg. 11
Unmasse der oben erwähnten Fluren, mich zahlreiche noch wohl
erhaltene, mit voller gelber und grüner Glasnr. Sie hielten 19 cm
im Quadrat uud waren 3 cm stark. Die Arbeiter vermochten festzustellen,
das; sie in diagonalen Feldern zusammengestellt, schachbrettartig.
in den Farben abwechselnd, den Belag des Fußbodens
der Kapelle gebildet haben, nicht etwa die Wandbekleidnng. Bei
einzelnen, die vielleicht der Außenwand zunächst sich befunden haben
mögen, konnte man in der Glasur noch besondere Nandverzierungen
bemerken. Die Anzahl der Fluren ließ sich auch nur mit einiger
Wahrscheinlichkeit kaum feststellen, doch ist nicht zu vergessen, das;
der ganze Mittelgaug der Kapelle, sowie der in der Mitte der
Nordseite belegene Eingang völlig dnmit belegt schien.
Hier fand man auch einige Fensterverblendsteine mit rundem
Stab an einer Seite; noch andere zeigten schräge Rillen und endlich
fand sich einer, in welchem eine Art Käfermuster eingepreßt zu sein
schien.
Weitaus am interessantesten aber waren die in der Kleischicht
gemachten Funde außerordentlich vieler Menschenknochen, die jedoch
alle so morsch waren, daß sie an der Luft zerfielen nnd zwischen
den Fingern zerrieben werden konnten. Es war darum kaum möglich,
irgend etwas zu bewahren. Nur einen Bein- oder Armknochen
und einen Schädel vermochten die Arbeiter mühsam zu erhalten;
doch ist der Schädel nachher noch in 8 bis 10 Scherben zerfallen.
Unter diesen Umständen konnten die Arbeiter die Knochenreste nicht
sammeln, sie sind mit dem Klei über das Land verfahren worden.
Das erhaltene Beinstück und der Schädel sind wie altes Elsenbein
gelb gefärbt, die Hirnschale des Schädels aber durch den Zahn der
Zeit ganz dünn geworden und brüchiger a