5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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78 W. Hayen.<br />
weiter unten sehen, daß es ihr we<strong>der</strong> an einer Orgel, noch an<br />
Glocken fehlte.<br />
Ihre Beziehung zur heiligen Jungfrau findet sich zun, ersten<br />
Male 1304 erwähnt, wo bei einer Schenkung bestimmt wird, daß<br />
alle Sonnabend eine Seelenmesse o<strong>der</strong> wenigstens das officium<br />
unserer lieben Frau zu lesen sei, während 1327 zuerst für die<br />
Kapelle selbst <strong>der</strong> Name Sancta Maria in Wardenberge vorkommt,<br />
statt dessen die späteren Urkunden regelmäßig die volkstümliche Form<br />
Unsere liebe Fran zur Wardenburg haben.<br />
Über dem 1388 zuerst erwähnten Altar <strong>der</strong> Schutzheiligen<br />
befand sich, nach dem Namen ,,triam regium" zu schließen, ein Bild<br />
<strong>der</strong> Mutter Gottes mit dem Christuskinde und den anbetenden heiligen<br />
drei Königen von erhabener Arbeit, wahrscheinlich ans Holz geschnitzt;<br />
denn von Halen,, welcher das Marienbild entwe<strong>der</strong> selbst<br />
noch gesehen o<strong>der</strong> seitens eines Augenzeugen davon gehört haben<br />
muß, berichtet darüber: die Jahrhun<strong>der</strong>te haben dem Bilde, das<br />
noch jüngst auf dem Altare stand, bis diese Stunde nur einen<br />
Arm zn rauben vermocht. 1 ) Neben diesem Hauptaltar, welcher in<br />
einer Urkunde von 1398 ausdrücklich als „<strong>der</strong> Höchste" bezeichnet<br />
wird, erscheint seit 1361 <strong>der</strong> Altar des Evangelisten Johannes nnd<br />
seit 1364 <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> Apostel Philippus und Jacobns.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts scheint ein Bedürfnis<br />
zur Vermehrnng des Gottesdienstes und <strong>der</strong> Altäre und<br />
Priester hervorgetreten zn sein.<br />
Da ist zunächst die Urkunde vom 14. Juni 1474, welche<br />
offenbar Veranlassung zu <strong>der</strong> Legende von <strong>der</strong> Stiftung <strong>der</strong> Kapelle<br />
durch Gerhard den Muthigen im Jahre 1475 gegeben hat, in<br />
Wirklichkeit aber nichts weiter enthält als eine vom Bischof Konrad<br />
zu Osnabrück diesem Grafen erteilte Erlanbiiis, in <strong>der</strong> bereits bestehenden<br />
Kapelle zn Ehren <strong>der</strong> Jnngfran Maria und ihrer Mutter,<br />
<strong>der</strong> heiligen Anna, eine Licarie zu stiften und zn dotieren und znm<br />
!) Gesch. d. Herzogt. O. IT, S. 58. — £6 <strong>der</strong> Ausdruck „auf dein<br />
Altare" in Verbindung mit <strong>der</strong> Bemerkung Muhles, das Bildnis habe „im<br />
Altare mit <strong>der</strong> Kirche im Arme" gestanden, die Teutnng eines selbständigen<br />
Standbildes näherlegt, mag dahingestellt bleiben. Dafür würde auch die Über-<br />
lieferung sprechen, das Bild habe später in einer Mauernische gestanden.