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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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64 W. Ha Yen.<br />

^-'""'Wildenloh endlich seht sich die natürliche Grenze im Wildenlohsmoor<br />

auch nach Westen noch weiter fort nnd knüpft bei Scharrelberg<br />

(neuerdings Kleinscharrel benannt) an das Behnemoor nnd die<br />

Vehne an.<br />

Diese ganze nordöstliche Ecke des Lerigaus und <strong>der</strong> Diöcese<br />

Osnabrück sührte landschaftlich den zutreffenden Namen: Der Winkel.')<br />

<strong>der</strong> auch benutzt wurde, um das hier belegene Westerstede durch<br />

den Znsatz rin winkele" o<strong>der</strong> „in deine winkele" von dem Westerstede<br />

,,in Ambria" zn unterscheiden; für den nördlichsten Teil, etwa<br />

von Wardenburg an, kommt auch <strong>der</strong> Name Nordwinkel vor. 2 )<br />

Die Geschichte von Westerstede im Winkel geht weit zurück.<br />

Um das Jahr 890 schrieb ein Benediktinermönch zu Werden<br />

an <strong>der</strong> Ruhr bei Aufstellung des Heberegisters <strong>der</strong> Einkünfte seines<br />

Klosters unter <strong>der</strong> Rubrik: in pago Lyri (Lerigan) quod Castus<br />

dedit unter an<strong>der</strong>em auf:<br />

in Westonstedi desolatum est, ibi fuit aeclesia et V<br />

familiae. 3 )<br />

Er ahnte nicht, das; er mit dieser Grabschrift im Lapidarstyl<br />

tausend Jahre später dem Leser eine ganze Reihe von Bil<strong>der</strong>n aus<br />

jener grauen Vorzeit heraufbeschwören werde: wie die Sachsen bei<br />

Einnahme des Landes das linksseitige Hnntenfer abwärts nach<br />

Nordwesten vordrangen nnd an jener Stelle den westlichsten Auslänfer<br />

ihres Anbaues mit fünf Familien besiedelten, <strong>der</strong>en Wohnort<br />

nach dieser Himmelsgegend seinen Namen erhielt; wie dann gegen<br />

Ende des 8. Jahrhun<strong>der</strong>ts ein angesehener und reichbegüterter<br />

Sachse des Lerigans, namens Gerbert, nachdem er dem Christentum<br />

gewonnen war und wegen seiner Sittenreinheit nnd Frömmigkeit<br />

') 1324 Juni 23 — 1415 März 5.<br />

*) 1277 datiert Ritter Johann von (Stierst: „datum in Nortwinkele";<br />

sollte die Sage Recht haben, welche den Wohnsitz dieses Geschlechts nach <strong>der</strong><br />

jetzigen Bodenburg (dein alten Ponteburg? siehe Förstermann, Ortsnamen,<br />

S. 114) verlegt? vgl. Strackerjan: Bon Land nnd Seuten S. 126. — 1524<br />

werden „drei Erben in deine nortwinkel in deine Kerspele tor wardenborg"<br />

verkauft, von denen zwei nach Kreyenbrück zu (in „Damme"), eines in Herbergen<br />

liegt.<br />

') Osnabr. ÜB. I, S- 50 ff.

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