5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Hermann Oncken.<br />
Es sind Walther Berthout. Vogt von Mecheln, Arnold, Herr von<br />
Wefemael. Wilhelm von Grimbergen. Herr von Assche und Gerhard<br />
von Diest, Herr von Zeelhem.') Unter diesen Namen wird <strong>der</strong><br />
letztere durch eine längst bekannte Quelle bis zur völligen Evidenz<br />
sichergestellt: die Nastedische Klostergeschichte nämlich nennt unter den<br />
bei Altenesch gefallenen und in Warfleth begrabenen Rittern einen<br />
Edlen „Gerhardus de Dest". 2 ) Auch dieser Mann ist, gleich dem<br />
Heinrich von Scathen und den Schwestern von Schoden, vergeblich<br />
auf deutschem Boden gesucht worden; seine Zugehörigkeit zn dein<br />
Brabanter Herrengeschlechte <strong>der</strong> von Diest (Diest am Deiner,<br />
o. von Mecheln), das auch mit den Herrn von Breda und<br />
Schooten mehrfach verschwägert war. dürfte jetzt außer Frage<br />
gestellt sein; <strong>der</strong> Name Gerhard kommt dort in dieser Zeit mehrfach<br />
vor.<br />
2. Wenn wir die Nachrichten überblicken, die in den vorstehenden<br />
Quellen über die Beteiligung flandrischer und brabantifcher<br />
Herren am Stedingerkrenzznge enthalten sind, so kommen wir zu<br />
dem Ergebnis, daß aus keiner an<strong>der</strong>en Landschaft eine so ausführliche<br />
Liste <strong>der</strong> Krenzfahrer zusammengestellt werdeit kann.<br />
Gewiß war <strong>der</strong> Hauptantrieb für diese starke Beteiligung des<br />
nie<strong>der</strong>ländischen Adels die beson<strong>der</strong>s von den Dominikanern betriebene<br />
Kreuzpredigt. Lag doch die Neigung, um himmlischen Sohn<br />
irdische Kriegsthaten unter dem Zeichen des Kreuzes zu vollbringen,<br />
diesem Geschlechte im Blute. So war auch Graf Burchard von<br />
<strong>Oldenburg</strong>, dessen Vater auf <strong>der</strong> Fahrt nach dem heiligen Lande<br />
verschollen war. erst wenige Jahre vor seinem Ende gegen die<br />
Stedinger von dem Kampfe gegen die heidnischen Letten in seine<br />
Heimat zurückgekehrt. Und immerhin war dieses Unternehmen gegen<br />
ein kleines Bauernvolk müheloser, als <strong>der</strong> Kampf im heiligen Lande<br />
*) Bntkens 1, 2-26.<br />
*) c. 27. „Occubuerunt etiam eodem die Gerhard us de Mulsuuerth<br />
ac alter quidam nobilis Gerhardus de Best cum quibusdam aliis peregriuis,<br />
qui in Versvlete sunt sepulti." Schumacher denkt bei dem ersten Namen an<br />
Malswarden an <strong>der</strong> Weser, nur erscheint eine nie<strong>der</strong>rheinische Familie wahrscheinlicher,<br />
ans <strong>der</strong> 1136 ein Gerhardus de Mulesvurt vorkommt. (Jörres.<br />
Urkundenbuch des Stiftes St. Gereon in Köln, S. 13.)