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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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96<br />

W. Hayen.<br />

Nur das zu ihrer (stire aus reichen Mitteln von ihren Banmeistern<br />

errichtete stattliche Gotteshans war noch als Erinnerung<br />

an die vergangene Herrlichkeit vorhanden. Bald, bei Gelegenheit<br />

<strong>der</strong> Münsterschen Fehde von 1538; sollte auch dieses fallen. Die<br />

Wardenbnrger Chronik berichtet darüber in Übereinstimmung mit<br />

Hamelmann:<br />

„Aber Bischof Franz zu Münster machte sich auch wie<strong>der</strong>n in<br />

„auf mit vielen Reutern und Knechten und übete durch seinen<br />

„obersten Feldherrn Johann von Raßfeld inson<strong>der</strong>heit seine Rache<br />

„ans gegen diesen Ort Wardenburg, indem dieser anfangs das<br />

„Dorf, hernach auch das schöne Kirchengebäude anzünden und<br />

„erbärmlich in die Asche legen lassen, die Glocken aus dem<br />

„Turm genommen und 311 Bremen verkauft. Und wird glaub-<br />

„würdig dabei berichtet, daß <strong>der</strong> Drost zn Wildeshansen Henrich<br />

„Schade zum ersten das Feuer in die Kirche geworfen und<br />

„ hernach auf frischer That von Gott also gestrafet worden, daß<br />

„er feiner Sinne beraubet, und wie die Münsterischen nach dem<br />

„Brande wie<strong>der</strong> zurückgewichen wären, ihn auf einen Wagen<br />

„binden müssen, da er dann als ein Unsinniger die Sprossen<br />

„aus <strong>der</strong> Leiter gebissen."<br />

An einen Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Kirche war zunächst nicht zu<br />

denken: die Kirchenkasse war leer und <strong>der</strong> Graf hatte vorerst<br />

wichtigere Dinge im Kopf. Der erste bis dahin an ihr angestellte<br />

lutherische Prediger, Jakob Drentwedes, folgte alsbald einem<br />

Rufe zur Oberpredigerftelle in Schortens') und sein Nachfolger,<br />

Johannes Wandscheer, welcher erst im Jahre 1566 als Pastor zu<br />

Wardenburg genannt wird/) mußte den Gottesdienst im Pfarrhause,<br />

o<strong>der</strong> im Anfange, da auch dieses mit zerstört war, im Freien halten. 3 )<br />

') Martens, Jeversches Prediger- Gedächtnis von 1783 S. 125. —<br />

Wardenb. Chron. S. 13. — Er war 1528 Kaplan <strong>der</strong> Gräsin Anna.<br />

*) Auf den Lehnstagen von 1565— 1567 (vgl. Onckeil, Lehnsregister<br />

S. 4) bittet ant 26-/27. März 1566 „Herr Johann Wandtscherer, cappellan tor<br />

Wardenborg, bat he, divile her Jacob to Schonense vorstorven, mit <strong>der</strong> kerken<br />

tor Wardenborg belenet werden möge". Ter Bescheid für den „Pastor tor<br />

Wardenborg" behält sich nähere Erkundigung vor, „mitlerwile schölle he sin<br />

anipt wie anhero verwalten."<br />

8 ) Wardenb. Chron. a. a. O.

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