5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Hermann £)tiefen.
II. Die Teilnahme des flandrischen und brabantischen
Adels am Kreuzzuge von 1234.
1. Neue Quellen. Wie weit der Anteil au dem Kreuzzuge
gegen die Stedingcr in Westeuropa reichte, lehrt ein Blick in die
zeitgenössische Chronistik dieser Gegenden. Wo man in den Klöstern
keine unmittelbare Kunde von dem Siege bei Altenesch aus dem
Munde zurückgekehrter Kreuzritter oder wandernder Bettelmönche
vernahm, ließ man sich von befreundeten Klostergeistlichen schriftliche
Berichte über dieses Ereignis übersendend) In seiner Zusammenstellung
der chronikalischen Berichte über den Stedingerkrieg hat
Schumacher auch eine Anzahl dieser westeuropäischen Quellen aufgezählt
»nd deren Berichte mitgeteilt, so die Chronik des Cisterciensers
Albrich zu Trois-Foutaines in der Champagne, die englische Geschichte
des Benedidiners Matheus Paris zu St. Albaus in England,
die Annalen des Benedictinerklosters Tewkesbnry, die Annalen
des Prümonstratenserklosters Parkum bei Löwen. Diese Übersicht
ist jedoch bei weitem nicht vollständig. Eine Reihe beträchtlicher
flandrischer und brabantischer Quellen ist unbeachtet geblieben, welche
zum teil schon früher bekannt, aber au entlegenen Stellen gedruckt
waren, nunmehr in den letzten Bänden der Monunienta Gernianiae
im Auszuge von neuem herausgegeben worden sind. Zur Ergänzung
der von Schumacher mitgeteilten Nachrichten wird eine
Znsammenstellung alles dessen den Lesern des Jahrbuchs gewiß
erwünscht sein.
An der Spitze der sämtlichen niederländischen Kreuzfahrer
stand der älteste Sohn Herzog Heinrichs 1. von Brabant. Heinrich IL,
der im Jahre darauf die Regierung des Herzogtums Brabant antrat.
Seine Person steht in den brabantischen Nachrichten über
den Stedingerkrieg naturgemäß voran.
,,Stadingos constravit hostesque snos superavit," so gedenkt
dieser Teilnahme eine metrische Genealogie der Herzöge von Brabant. 2)
') So citiert Albrich von Trois-Fontaines eine „narratio de Stedingis".
welche der Propst eines Prümonstratenserklosters in Friesland. Friedrich, einem
Pmmonstratenserabte übersandt habe. M. G. SS. XXIII, 935.
') M. G. SS. XXV, 404.