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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Dr. Gustav Rüthning.<br />

das Haus und <strong>der</strong> Garten <strong>der</strong> Dugendschen Apotheke von allen Lasten gänzlich<br />

befreit sein sollte. Man sieht: 1651 wurde das Privilegium in aller Form<br />

nur ber Hos- und ber Rats-Apotheke erteilt, zugleich allerdings die Möglichkeil<br />

gelassen, bas, eine bestehende dritte Apotheke vorläufig in Betrieb bleiben dürste.<br />

Gleich im folgenden Jahre bat des verstorbenen Apothekers Clainer Witwe, sie<br />

lttld ihre Min<strong>der</strong> zeitlebens zn schützen, da Balthasar Dugend die Durchführung<br />

deS Privilegiums erstrebte und ,.su|i|ilicaudo u gegen die dritte Apotheke vor­<br />

ging ; dieser ist damals nicht durchgedrungen; wenigstens wird >»5-1 des Apothekers<br />

Johannes (Clainer) Witioe in den städtischen Akten noch erwähnt. Und auch<br />

in <strong>der</strong> folgenden Zeit bat sich neben den beiden I6'»l privilegierten Apotheken<br />

eine britte, und zwar bie Kelpsche dauernd behauptet.<br />

Die dänische Regierung sand nämlich drei Apotheker vor und verlangte<br />

1671 einen Eid auf eine neue Apotheker-Instruktion, Aber ein solcher Eid<br />

wurde als eine schwere Belastung bes Gemüts empsunben, und die Apotheker<br />

Angerstein, weil. Balthasar Dngends «geb. 1630, + 1671) Witwe Hedwig Helene<br />

und Simon Ernst Kelp') Protestierten und stellten gemeinsam Gegenfor<strong>der</strong>ungen<br />

auf: sie wünschten Zollfreiheit aller medizinischen Warm und Abgabenfreiheit,<br />

ausgenommen Fräulein-Steuer nnd Ballschatz, sie wollten Franz.- nnd süße<br />

Weine schenken unb verhandeln. vor allem aber sollte kein an<strong>der</strong>er Apotheker<br />

neben den jetzt bestellten we<strong>der</strong> durch Patrone bei Hofe noch mit eigenen<br />

Mitteln eine Apotheke ausrichte». Wie sich die Sache damals entwickelt hat,<br />

steht bahiu. Als sich aber nach dem großen Brande von 1676, <strong>der</strong> auch die<br />

drei Apotheken in Asche gelegt hatte, ein Apotheker ans Bremen hier nie<strong>der</strong>ließ<br />

und auch in Ovelgönne eine Apotheke eröffnete, da beklagten sich darüber am<br />

l. Oktober 1677 Simon Ernst Kelp. Dngends Witwe und Scherenberg, <strong>der</strong><br />

neue Ratsapotheker unb Nachfolger Augersteius: und die Antwort, welche ihnen<br />

unter dem 16. Februar 1678 König Christian V. erteilte, erledigte vorläufig<br />

die ganze Angelegenheit: ba L Idenburg mit ben drei Apothekern genügsam<br />

versehen sei, so sollte sich voll nun an keiner ba selbst nieberlafseit, und das<br />

Recht, in Ovelgönne eine Apotheke zu bestellen, wurde ben Lldcnbnrgern vor­<br />

behalten. Allerdings mußten sie nun den früher verlangten Eid schwören: <strong>der</strong><br />

alte Angerstein, <strong>der</strong> am meisten Schwierigkeiten gemacht hatte, war gestorben,<br />

und sein Nachfolger trug kein Bedenken.<br />

So war das wichtige Privilegium <strong>der</strong> Apotheken begründet, und von de»<br />

Landesherrn ist eS seitdem bei ihrem Regierungsantritt immer in <strong>der</strong> Form bestätigt,<br />

daß 1) außer diesen dreien keine an<strong>der</strong>e ober mehrere in ber ©tabt<br />

<strong>Oldenburg</strong> geduldet werden sollten, 2) baß bas Recht aus die Erben übergeht,<br />

3) daß es Schulden halber und durch Kauf an einen an<strong>der</strong>en hinlänglich ge-<br />

prüften Apotheker überlassen werden kann.<br />

') Seit 1671 mit Anna Margaretha von Busch verehelicht, <strong>der</strong>en Vater<br />

das Haus Staustr. 1 von Alardns Bntjenter gekauft hatte.

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