5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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sollte, wie in den Monuincnta Germaniae, läßt die an manchen<br />
kleinen Fragen aus Unkunde vorbeigehende Hercuisgeberthätigkeit<br />
gerade den Lokalforscher oftmals im Stich, ganz abgesehen davon, daß<br />
diese großen und kostspieligen Unternehmungen ihm schwer o<strong>der</strong><br />
garnicht zugänglich sind. Daher ist es mit Genugthuung zu begrüßen,<br />
daß <strong>der</strong> Verein für Altertumskunde und Landesgeschichte nunmehr<br />
eine kritische nnd erschöpfende Neuausgabc <strong>der</strong> gesamten<br />
oldenburgischen Chronistik wenigstens grundsätzlich in die<br />
Hand genommen hat. In <strong>der</strong>en Plane, wie wir ihn demnächst vorzulegen<br />
hoffen, dürften auch einige nachbarliche Quellen zu berücksichtigen<br />
sein, die nach Inhalt nnd Verfasser von <strong>der</strong> oldenburgischeu<br />
Chronistik nicht wohl getrennt werden können. Jedenfalls müßten,<br />
nach dem Porgange etwa <strong>der</strong> Scriptores rem 111 Prussicarum, den<br />
einheimischen Quellen auch diejenigen Abschnitte aus auswärtigen<br />
Chroniken zur Seite gestellt werden, welche selbständige und beträchtliche<br />
Nachrichten über Ereignisse ans <strong>der</strong> oldenbnrgischen<br />
Geschichte bringen; im folgenden wird sich beispielsweise zeigen,<br />
welche wertvollen Ergänzungen sich für die Geschichte des<br />
Stediugerkreuzzuges aus brabantischen nnd flandrischen Chroniken<br />
gewinnen lassen.<br />
Erst wenn diese Vorarbeiten erledigt sind, kann auch von<br />
neuem eine zusammenfassende Darstellung unserer reichen Vergangenheit,<br />
wie sie Halem vor nunmehr einem Jahrhun<strong>der</strong>t versucht hat,<br />
nach Maßgabe unserer heutigen Anfor<strong>der</strong>ungen an eine wissenschaftlich<br />
begründete und künstlerisch gefügte Geschichte unternommen<br />
werden. Ohne jene Voraussetzung wird dieser Wunsch, den ich mit<br />
vielen meiner Landsleute zu teilen glaube, nicht so bald und nicht<br />
so erfolgreich zn erfüllen sein. Wieviel aber noch vor <strong>der</strong> Erreichung<br />
des Zieles selbst auf anscheinend gründlich bearbeiteten Gebieten<br />
<strong>der</strong> Einzelforschung zu thun bleibt, mag aus den folgenden kleinen<br />
Studien sichtbar werden, die zu dem denkwürdigsten Ereignis unserer<br />
mittelalterlichen Landes- und Grafengeschichte einige Nachträge zu<br />
liefern bestimmt sind.<br />
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