5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Fr. W. Riemann.<br />
lies) die bei <strong>der</strong> Abtragung beschäftigte» Arbeiter sowohl wie die<br />
Laien, denen die Kugeln zur Besichtigung vorgelegt wurden, sie für<br />
die ko»ischen Rotatiouskegel dieser Handmühlen ansahen. Schon<br />
das weiche Material dieser leicht gebrannten Thonkugeln mns; von<br />
solcher Annahme abraten.<br />
In den untersten Schichten fanden sich, wenn man bis aus<br />
den Moorboden durchgrub, zahlreiche Neste von angekohlten und<br />
nicht angekohlten Eichenbalken, die tief aus dem Moorboden hervorgezogen<br />
wnrden. Das; es nicht Reste von umgewehte» Baumstämmen<br />
waren, son<strong>der</strong>n daß sie einst durch Menschenhand irgend<br />
welche Verwendung gesunden hatten, zeigten die Spuren von Bearbeitnng,<br />
runde Löcher, in denen zum Teil noch (ose die Holzpflöcke<br />
steckten. Daß sie jedoch ans keinen Fall vordem dein Gebäude angehörten,<br />
dessen Bauschutt die obere Schichte birgt, bewies <strong>der</strong><br />
gänzliche Mangel von Backsteinbrocke» in <strong>der</strong> Moor- »ni> <strong>der</strong> angrettzenden,<br />
darüber gelegeneu Kleischicht, wo man sie fand. Unter<br />
<strong>der</strong> höchsten Stelle des Berges kamen sie »Itter <strong>der</strong> Kleischicht im<br />
Moor zahlreicher zum Vorschein als weiter ab. Hier fanden sich<br />
aber auch in dein ganz oben lagernden Bauschutt Neste von<br />
fichtenen mit) eichenen Bohlen zum Teil mit eingeschlagenen, großen,<br />
eisernen Nägeln, von denen die int Moor gefundenen Eichenbalkenreste,<br />
so viel mir besannt, keinen aufwiesen. Diese Reste sind von<br />
den Arbeitern zum Teil aufbewahrt worden.<br />
Sonst wurden i» de» nie<strong>der</strong>e» Schichten nur geringe Reste<br />
ans früherer Zeit gefunden. Scherben von »»glasierten Töpfe»,<br />
et» zerbrochener eiserner Ring, ein kleinerer, einem Ohrring<br />
ähnlich, wahrscheinlich aus Messing, ein großer Nagel, und endlich<br />
ganz tief im Bode», unmittelbar über <strong>der</strong> Moorschicht ein wohlerhaltenes<br />
Hufeisen von außerordentlichem Umfang, ganz flach und<br />
von einer Form, wie sie jetzt durchaus nicht mehr üblich ist. Die<br />
Nägel saßen zum Teil noch in den Löchern. Falls es nicht von<br />
einem vergrabene» Pferdekadaver herrühre» sollte, wovon, nebenbei<br />
gesagt, nicht die geringsten Knochenreste gefunden wurden, muß es<br />
seit sehr langer Zeit im Bode» gesessen haben, da es unmittelbar<br />
zwischen Klei und Moor, an <strong>der</strong> tiefsten Stelle des Berges angetroffen<br />
wurde.