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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Die Wallfahrtskapelle unserer lieben Frau zur Wardenburg. 97<br />

Als aber nach Antons 1573 erfolgtem Tode Johann VI. mit<br />

neuem Eifcr die schlüssige Beordmmg <strong>der</strong> kirchlichen Angelegenheiten<br />

des Landes betrieb, dachte man mich daran, dem Kirchspiel Wardenburg<br />

eine Kirche wie<strong>der</strong> zn verschaffen. Sie ward 1578 unter Benutzung<br />

des stehen gebliebenen westlichen Teils <strong>der</strong> alten in weniger<br />

als Jahresfrist errichtet und ist mit geringen Än<strong>der</strong>ungen dieselbe,<br />

welche jetzt noch steht. Daß <strong>der</strong> Gras mit Rücksicht auf das eingezogene<br />

kirchliche Vermögen einen Teil <strong>der</strong> Kosten des Neubans<br />

Übernahm, läßt sich vermuten ; jedenfalls war man genötigt, möglichst<br />

dabei zu sparen; das beweist nicht nur das schlichte, schmucklose,<br />

fast ärmliche Aussehen <strong>der</strong> gegenwärtigen Kirche (die, wie <strong>der</strong><br />

Wardenburgs Chronikenschreiber trauernd bemerkt, „<strong>der</strong> alten garnicht<br />

gleich" ist) son<strong>der</strong>n auch die höchst mangelhafte Ausführung<br />

des Bau's. Die Visitationsprotokolle und die Wardenburger Chronik<br />

führen eine ganze Reihe von größeren Reparaturen im Verlans <strong>der</strong><br />

folgenden Jahrhun<strong>der</strong>te an; und als im Jahre 1798 bei Gelegenheit<br />

<strong>der</strong> Herunternähme des Dachreiters wegen Balifälligkeit das<br />

Konsistorium eine Untersuchung des ganzen Gebäudes durch unparteiische<br />

Sachverständige vornehmen ließ, ging <strong>der</strong>en Urteil dahin,<br />

daß im ganzen Herzogtum keine Kirche zu finden sei, welche in<br />

schlechterem Zustande und mehr verfallen sein sönne, als diese, vor<br />

tuenig mehr als 200 Jahren neuerbaute; das Dach sei so zerbrechlieh<br />

konstruiert, daß es wohl beständig durchgeregnet habe, und infolge<br />

dessen <strong>der</strong> Boden in solchem Zustande, daß kein Mensch säst<br />

ohne Lebensgesahr darauf gehen könne; an <strong>der</strong> Ostseite sei das<br />

Mauerwerk halb geborsten, weil auswärts das Fundament fast über<br />

<strong>der</strong> Erde liege, so daß man mit einem Stock unter den Fundamentsseifen<br />

durchstoßen könne; die Westseite sei nicht viel bessern.s.w.u.s.w.<br />

Die nötigen Reparaturen erfor<strong>der</strong>ten damals einen Kostenaufwand<br />

von mehr als 2000 Thlr. Gold.<br />

Im Jahre 1578 aber war es immerhin schon ein großer<br />

Fortschritt, überhaupt nur nach 40jähriger Entbehrung eine Kirche<br />

wie<strong>der</strong> zu bekommen. Auch auf Wie<strong>der</strong>erlangung wenigstens eines<br />

Teils des verloren gegangenen Kircheuguts zeigte sich Hoffnung,<br />

indem die Kirchenordnung Johanns VI. vom 13. Juli 1573 den<br />

Grundsatz aussprach, daß „was auch den Kirchen entzogen, heißt<br />

Jahrb. f. Clbcitb. Gesch. V. 7

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