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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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32<br />

Hermann Oncken.<br />

diese sichtliche Verlegenheit sucht Hodenberg dadurch hinauszukommen,<br />

daß er die Raste<strong>der</strong> Nachricht überhaupt nicht berücksichtigt; anfangs<br />

sieht er in den beiden Frauen die Erbtöchter <strong>der</strong> alten Edelherren<br />

von Bruchhausen?) später versucht er auf Grund einer unleugbar<br />

falsch ausgelegten Urkundenstelle wenigstens Bnrchards Gemahlin<br />

zu einer Gräfin von Schauenburg zu machen und damit auch die<br />

oben erwähnte Notiz über ihren Grundbesitz in Einklang zu bringen, 2 )<br />

während er bei Heinrichs Gemahlin an eine Herkunft von den<br />

EdelHerrn von Diepholz denkt. 3 ) Gegenüber diesen vagen Vermutungen<br />

bemühen sich an<strong>der</strong>e, sich wie<strong>der</strong>um mehr an den Wortlaut<br />

<strong>der</strong> Naste<strong>der</strong> Quelle zu halten. So v. Dmpteda, indem er<br />

„de Stadls*' zu lesen vorschlägt und dazu auf eine damals vorkommende<br />

Ministerialenfamilie dieses Namens verweist, ohne sich<br />

über die rechtliche Möglichkeit einer solchen Ehe Bedenken zu inachen. 4 )<br />

So neuerdings erst Sello, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Lesart „de Rhodis" die<br />

Schwierigkeiten beheben möchte und diese auf die Grafen von<br />

Bünstorf o<strong>der</strong> Rode führende Kombination durch mehrere scharfsinnige<br />

Beobachtungen zu stützen unternimmt. 5 ) Trotzdem diese<br />

Vermutung mehr als alle an<strong>der</strong>n anzusprechen scheint, dürfte ihr<br />

Wert nicht höher zu stellen sein.<br />

Man sieht, alle diese Erklärungsversuche stimmen darin überein,<br />

daß sie mit den Worten <strong>der</strong> Raste<strong>der</strong> Chronik, so wie sie vorliegen,<br />

nichts anzufangen wissen, sie entwe<strong>der</strong> überhaupt verwerfen<br />

') Verden er Geschichtsquellen 2, 227.<br />

*) Die Grafen Johann nnd Gerhard von Holstein-Schauenburg nennen<br />

im Jahre 1253 den Grafen Heinrich den Bogener ihren „gener 1 ; diese Bezeichnung<br />

übersetzt Hodenberg, Calenberger UB. VI, Nr. 22 Am«., willkürlich<br />

mit „Vaterschwester-Sohn", während sie im mittelalterlichen Latein meistens für<br />

Schwager angewandt wird (ein Gange). Tie Güter „in Slavia" <strong>der</strong> Urkunde<br />

von 1241 sucht er an <strong>der</strong> Lberweser, in <strong>der</strong> Nähe des übrigen dort erwähnten<br />

Grundbesitz nnd macht dort auf das Dorf Schlahe im K. Sulingen nnd einen<br />

Bruch- und Moordistrikt „Auf <strong>der</strong> Schlape" aufmerksam.<br />

5 ) Diese Aufstellungen werden mich von v. Bippen, Bremer Jahrbuch 9,<br />

147 wie<strong>der</strong>holt.<br />

4 ) Ztschr. d. histor. Vereins fiir Nie<strong>der</strong>sachsen I8(i5, S. 345 ff.<br />

6 ) Jahrb. f. d. Gesch. d. Herzogtums <strong>Oldenburg</strong> I, 62, Anm. 4; wie<strong>der</strong>­<br />

holt Kloster Hude. 53.

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