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5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg

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14<br />

Fr. W. Riemann.<br />

Hun<strong>der</strong>ts nicht mir ihre kriegswichtigen Koggen aussandten, son<strong>der</strong>n<br />

die sie auch in ihren Schlupfwinkeln zn Emden, Marienhave, Wittmund<br />

und Sibetsburg heimsuchten, war zudem <strong>der</strong> an Schakelhave<br />

vorbeifließende, in die Harle bei Schlniß einmündende, westlichste<br />

Weserarm schon längst verschlickt und für Seeschiffe unbefahrbar.<br />

Daher werden uns als Schlupfwinkel <strong>der</strong> Malier im östlichen Teile<br />

Ostfrieslands neben dein im äußersten Norden gelegenen Taingshausen,<br />

auch Wittmund, <strong>der</strong> Hook, Schaar, Middelsfähr und<br />

Mariensiel, nie aber Jever o<strong>der</strong> Schakelhave genannt. Dieses, sowie<br />

die Kleiburg, arx Cleiburgica, d. i. <strong>der</strong> heutige Woltersberg, und<br />

Jever, frühzeitig schon im Besitze von Hajo Harles, während sein<br />

Bru<strong>der</strong> Sibet seinen Sitz auf <strong>der</strong> Sibetsbnrg hatte, scheinen<br />

Schlupfwinkel <strong>der</strong> Vitalier überhaupt nicht gewesen zu sein.<br />

Aller Wahrscheinlichkeit ist Schakelhave abzuleiten von schakel<br />

— Fischnetz und have — Hof; es hat also den Namen Fischerhof<br />

gehabt, d. i. ungefähr <strong>der</strong>selbe Name, wie ihn heute noch die bei<br />

Westrum gelegenen Fischershäuser haben. Die bei <strong>der</strong> Abtragung<br />

des Hügels tief im Boden zahlreich gefundenen, flachrnnden, in <strong>der</strong><br />

Mitte durchlochteu Thoukugelu, die aller Wahrscheinlichkeit nach als<br />

Fischnetzbeschwerer gedient haben, scheinen gleichfalls für diese Deutung<br />

des Namens zn sprechen.<br />

Ernstlich wird heutzutage schwerlich noch jemand Ehrentrauts')<br />

Vermntimg nehmen, daß Schakelhave. in <strong>der</strong> Raste<strong>der</strong> Ehronik<br />

Schuckeldemiri genannt, wie <strong>der</strong> Ortsname Schoost, früher Scohorst<br />

o<strong>der</strong> Scohurst, abzuleiten sei von dem Angelsächsischen scoh o<strong>der</strong><br />

scuoli, welches nach £eo 2 ) „Wald" bedeutet haben soll. Die<br />

Wiedel, in welcher <strong>der</strong> Schakelhaverberg gelegen ist, war ehedem<br />

eine völlig morastige Landstrecke, die <strong>der</strong> fortwährenden Jnuudierung<br />

durch den hier vorbeifließenden, westlichen, durch die Harle ins Meer<br />

sich ergießenden Weserarm ausgesetzt war. Das noch Heute südöstlich<br />

vom Schakelhaverberg befindliche ..Wiedeler Meer", welches<br />

in früheren Zeiten bis Hart an den Schakelhaverberg Herantrat, ist<br />

*) Lappenberg, Die ältesten Raste<strong>der</strong> Jahrbb., S. 72. (Sonberabbnirf<br />

aus Ehrentrants Fries. Arch. II.)<br />

*) Leo, Rectitudinos singul. pers.

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