5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Fr. W. Riemann.<br />
Hun<strong>der</strong>ts nicht mir ihre kriegswichtigen Koggen aussandten, son<strong>der</strong>n<br />
die sie auch in ihren Schlupfwinkeln zn Emden, Marienhave, Wittmund<br />
und Sibetsburg heimsuchten, war zudem <strong>der</strong> an Schakelhave<br />
vorbeifließende, in die Harle bei Schlniß einmündende, westlichste<br />
Weserarm schon längst verschlickt und für Seeschiffe unbefahrbar.<br />
Daher werden uns als Schlupfwinkel <strong>der</strong> Malier im östlichen Teile<br />
Ostfrieslands neben dein im äußersten Norden gelegenen Taingshausen,<br />
auch Wittmund, <strong>der</strong> Hook, Schaar, Middelsfähr und<br />
Mariensiel, nie aber Jever o<strong>der</strong> Schakelhave genannt. Dieses, sowie<br />
die Kleiburg, arx Cleiburgica, d. i. <strong>der</strong> heutige Woltersberg, und<br />
Jever, frühzeitig schon im Besitze von Hajo Harles, während sein<br />
Bru<strong>der</strong> Sibet seinen Sitz auf <strong>der</strong> Sibetsbnrg hatte, scheinen<br />
Schlupfwinkel <strong>der</strong> Vitalier überhaupt nicht gewesen zu sein.<br />
Aller Wahrscheinlichkeit ist Schakelhave abzuleiten von schakel<br />
— Fischnetz und have — Hof; es hat also den Namen Fischerhof<br />
gehabt, d. i. ungefähr <strong>der</strong>selbe Name, wie ihn heute noch die bei<br />
Westrum gelegenen Fischershäuser haben. Die bei <strong>der</strong> Abtragung<br />
des Hügels tief im Boden zahlreich gefundenen, flachrnnden, in <strong>der</strong><br />
Mitte durchlochteu Thoukugelu, die aller Wahrscheinlichkeit nach als<br />
Fischnetzbeschwerer gedient haben, scheinen gleichfalls für diese Deutung<br />
des Namens zn sprechen.<br />
Ernstlich wird heutzutage schwerlich noch jemand Ehrentrauts')<br />
Vermntimg nehmen, daß Schakelhave. in <strong>der</strong> Raste<strong>der</strong> Ehronik<br />
Schuckeldemiri genannt, wie <strong>der</strong> Ortsname Schoost, früher Scohorst<br />
o<strong>der</strong> Scohurst, abzuleiten sei von dem Angelsächsischen scoh o<strong>der</strong><br />
scuoli, welches nach £eo 2 ) „Wald" bedeutet haben soll. Die<br />
Wiedel, in welcher <strong>der</strong> Schakelhaverberg gelegen ist, war ehedem<br />
eine völlig morastige Landstrecke, die <strong>der</strong> fortwährenden Jnuudierung<br />
durch den hier vorbeifließenden, westlichen, durch die Harle ins Meer<br />
sich ergießenden Weserarm ausgesetzt war. Das noch Heute südöstlich<br />
vom Schakelhaverberg befindliche ..Wiedeler Meer", welches<br />
in früheren Zeiten bis Hart an den Schakelhaverberg Herantrat, ist<br />
*) Lappenberg, Die ältesten Raste<strong>der</strong> Jahrbb., S. 72. (Sonberabbnirf<br />
aus Ehrentrants Fries. Arch. II.)<br />
*) Leo, Rectitudinos singul. pers.