5.1896 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Tic Wallfahrtskapelle unserer lieben Frau zur Wardenburg. 87<br />
Anfangs müssen mich die Geistlichen an diesen Einnahmen<br />
beteiligt gewesen seilt; denn während <strong>der</strong> Zeit von 1360 bis 1415<br />
wurden ausdrücklich für die Altarpfründen, meist von <strong>der</strong>en zeitigen<br />
Inhabern allein, zuweilen auch unter Zustimmung <strong>der</strong> Ratleute<br />
käuflich erworben: 1 Gut, 2 Hufen, 1 Höfte. 1 Haus. 1 Wiese,<br />
Wischen über <strong>der</strong> Hunte. 1 Garten. 5 Stück Land, <strong>der</strong> ganze<br />
Zehute von 2 Häusern und <strong>der</strong>selbe von 3 Husen, endlich eine<br />
Ware, d. i. ein Holznutzungsauteil am Herberger Wolde.<br />
Aber anch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Kapellenkasse an den Opfergel<strong>der</strong>n<br />
ließ nach Bestreitung <strong>der</strong> Kosten für Ban, Reparaturen und Ansschmüctuug<br />
<strong>der</strong> Kapelle, für die Gottesdienste und für die Armen<br />
genug übrig, um die Pfründen <strong>der</strong> Vikare damit zn verbessern, so<br />
lange dies noch nötig erschien. So überwiesen die Ratleute den<br />
Altären, bald einzeln, bald zusammen:<br />
1364 Januar 6 eine Wurt in Wardenburg und einen halben<br />
Zehnten zu Westerholt, damit die Benefiziaten dafür Sonntags<br />
große Vigilieu singen und Montags Messen lesen sollten für das<br />
Seelenheil aller Wohlthäter <strong>der</strong> Kapelle;<br />
1388 Januar 6 sechszehn Schilling Rente in Astrup;<br />
1397 November 23 einen Garten in Astrup;<br />
1398 Mai 3 und 1399 April 4 eine Wisch, genannt die<br />
Klnn<strong>der</strong>böge, zur Hälfte;<br />
1410 April 23 acht Schilling Rente zu Wardenburg.<br />
Als aber die Vifariate hinreichend dotiert erschienen und<br />
an<strong>der</strong>erseits die nun <strong>der</strong> Kapellenkasse allein zufließenden Gaben mit<br />
dem steigenden Ruf unserer lieben Frau stetig zunahmen, mußte<br />
Bedacht darauf genommen werden, den wachsenden Kapitalreichtum<br />
für die Kapellenkasse selbst möglichst vorteilhaft und sicher zu belegen,<br />
sei es durch festen Ankauf von Land o<strong>der</strong> Renten, sei es<br />
durch Darleihung. Man griff zunächst vorzugsweise zu <strong>der</strong> letzteren,<br />
zu <strong>der</strong> sich während des ganzen 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts namentlich bei<br />
den eigenen, in <strong>der</strong> feh<strong>der</strong>eichen Zeit oft in Geldverlegenheit befindlichen.<br />
Landesherren hinreichende Gelegenheit bot. Es geschah dies<br />
nach dem damaligen Stande <strong>der</strong> Geldwirtschast in <strong>der</strong> Regel in <strong>der</strong><br />
Weise, daß <strong>der</strong> Darlehnsnehmer Land o<strong>der</strong> Rente, unter Vorbehalt<br />
des Rückkaufs zu gleichem o<strong>der</strong> höherem Preise, an die Kapelle