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Erhard Weigel – 1625 bis 1699 - Astrophysikalisches Institut und ...

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98 Stefan Kratochwil<br />

am 11. Januar 1653, einen Brief an die Universität Jena 24 , in der er die<br />

Installation <strong>Weigel</strong>s veranlaßte. Diesem Brief folgte nur sechs Tage später<br />

ein weiterer von Friedrich Wilhelm von Sachsen-Altenburg an die Universität<br />

Jena 25 , in dem dasselbe gefordert wurde. Auf diese Weise durch die<br />

Herzöge favorisiert, war die Installation <strong>Weigel</strong>s nur noch ein formaler Akt.<br />

3 Zusammenfassung <strong>und</strong> offene Fragen<br />

Obwohl <strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> durch den Dekan als ein möglicher Nachfolger Hofmanns<br />

vorgeschlagen worden war, fällten die Entscheidung für ihn schließlich<br />

die drei Herzöge in einem Gespräch. Von diesen hat sich, wie aus den<br />

überlieferten Briefen ersichtlich ist, Friedrich Wilhelm am entschiedensten<br />

für <strong>Weigel</strong> eingesetzt. In der eingangs erwähnten, von Christian Wolff überlieferten<br />

Version der Berufung <strong>Weigel</strong>s wird hingegen dem Gothaischen<br />

Hof <strong>und</strong> damit Ernst dem Frommen die letztendlich entscheidende Unterstützung<br />

der Kandidatur <strong>Weigel</strong>s zugesprochen. Von einer Beteiligung<br />

Ernst des Frommen ist zwar in den betrachteten Quellen die Rede, daß<br />

er die entscheidende Rolle im Berufungsverfahren spielte, läßt sich jedoch<br />

nicht belegen.<br />

An diesem Punkt beginnen aber die offenen Fragen. Auch wenn sich<br />

durch den offiziellen Briefwechsel belegen läßt, d a ß <strong>Weigel</strong> durch Friedrich<br />

Wilhelm von Sachsen-Altenburg besonders gefördert wurde, so lassen sich<br />

in ihm keine Hinweise darauf finden, w a r u m dies so war.<br />

Des weiteren ist die Frage noch unbeantwortet, wie <strong>Weigel</strong> eigentlich<br />

auf die Liste des Dekans gekommen ist. Und wer ist derjenige gewesen,<br />

der <strong>Weigel</strong> die Information gegeben hat, daß er für die zu besetzende Mathematikprofessur<br />

in Jena vorgeschlagen wurde? Die traditionell guten<br />

Beziehungen zwischen den Universitäten Jena <strong>und</strong> Leipzig sind bekannt.<br />

Die konkrete Beantwortung der hier erwähnten Fragen setzt jedoch die<br />

Kenntnis von Nachrichten voraus, die nicht in den betrachteten Quellen zu<br />

finden sind.<br />

Die eingangs angeführten <strong>und</strong> in der biographischen Literatur <strong>bis</strong>her oft<br />

bemühten beiden Versionen von Wolff <strong>und</strong> Will zur Berufung <strong>Weigel</strong>s legen<br />

die Vermutung nahe, daß <strong>Weigel</strong> seinen Ruf der Fürsprache anderer<br />

verdankte. Die Darstellung des Briefwechsels, der den Vorgang der Berufung<br />

begleitete, hat gezeigt, daß dies wirklich der Fall war. Mehrfach<br />

wird erwähnt, daß seine Lehrveranstaltungen (öffentliche Disputationen<br />

<strong>und</strong> private Vorlesungen) gerühmt worden sind <strong>und</strong> daß also durch seine<br />

24 Vgl. Anhang II.<br />

25 Vgl. Anhang III.

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