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Erhard Weigel – 1625 bis 1699 - Astrophysikalisches Institut und ...

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<strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> Georg Samuel Dörffel 129<br />

Ende August 1681 erschien die „Astronomische Betrachtung“. In dieser<br />

40 Seiten umfassenden Schrift entwickelte Dörffel seine Theorie von<br />

der parabolischen Kometenbahn, in deren Brennpunkt das Zentrum der<br />

Sonne steht, mit allen weiteren wesentlichen Angaben zu dieser Bahn <strong>und</strong><br />

der Analogie zu Keplers Planetenbahnen. Fünf Bogen <strong>und</strong> ein Holzschnitt<br />

mit der inzwischen berühmten Bahnkonstruktion in senkrechter Projektion<br />

auf die Ebene der Ekliptik verließen die Druckerei (Abb. 1). Gleich viermal<br />

schrieb er von seinem berühmten Lehrer: „Endlich wie fern zu unser Zeit<br />

der Mond-breite Comet A. 1652. Samt denen folgenden ein mehrer Nachsinnen<br />

/ wodurch man der Sache noch näher kommen / veranlasset / solches ist<br />

im frischen Andencken / <strong>und</strong> liegen am Tage (anderer zugeschweigen) des<br />

hochbelobten Herrn <strong>Weigel</strong>ii sinnreiche Schrifften / [. . . ]“ „[. . . ] / mit dem<br />

Schweiffe aber (so lange solcher sichtbar gewesen) zwölff dergleichen gestirnte<br />

Bilder bestrichen / so daß bey denen Abend=Erscheinungen dessen<br />

äusserste Spitze (wie auch Herr <strong>Weigel</strong>ius, im 2. Theil des Himmels=Zeig.<br />

P.80.86. angemercket) immerzu in= oder nächst an der Milch=Strasse ihre<br />

Endschafft genommen.“ „Aus Herrn <strong>Weigel</strong>ii Berichte ist mir sonderlich<br />

nachdencklich fürkommen / daß man zeitlich wahrgenommen / wie er bey<br />

<strong>und</strong> durch die Sonnen=Strasse hin / eines Schlangen=artigen Lauffs sich<br />

anmassen wollen.“ „Daß aber solche nicht über vier teutsche Meilen / sich<br />

über uns erhöhe / ja offtmals viel niedriger sey / ist heutiges Tages von fürtreflichen<br />

Leuten / nahmentlich Herrn <strong>Weigel</strong>io, [. . . ] <strong>und</strong> Andern gründlich<br />

erwiesen.“ 19<br />

Mit größter Hochachtung sprach Dörffel von den Leistungen <strong>Weigel</strong>s <strong>und</strong><br />

gab deutlich zu verstehen, daß dessen Überlegungen ihm ein Vorbild sind.<br />

Viel interessanter sind aber die Mitteilungen in den Briefen von <strong>und</strong> an<br />

Dörffel. Am 20. März 1682 schrieb Dörffel über die berechneten Zeiten der<br />

Mondfinsternis vom 11. Februar 1682 u.a.: „Was von Danzig <strong>und</strong> Jena<br />

communiciret worden, will zwar nicht so nahe beykommen, es erinnert<br />

aber Horroxius (p. 19) daß bey denen Observationibus auch der modus<br />

observandi nicht weniger zu considerieren.“ 20<br />

Inzwischen sorgte wieder ein Komet für Gesprächsstoff, jener, den Dörffel<br />

am 15. August 1682 erstmals beobachtete. In einem Brief an Kirch<br />

19 Dörffel, G. S.: Astronomische Betrachtung des Grossen Cometen / Welcher im ausgehenden<br />

1680. <strong>und</strong> angehenden 1681. Jahre höchstverw<strong>und</strong>erlich <strong>und</strong> entsetzlich erschienen:<br />

Dessen zu Plauen im Voigtlande angestellte tägliche Observationes, Nebenst<br />

etlichen sonderbahren Fragen <strong>und</strong> neuen Denckwürdigkeiten / sonderlich von Verbesserung<br />

der Hevelischen Theoriae Cometarum, ans Liecht stellet M. G. S. D. Tob. XII. v.8.<br />

Der Könige <strong>und</strong> Fürsten Rath <strong>und</strong> Heimlichkeit soll man verschweigen / aber GOttes<br />

Werck soll man herrlich preisen <strong>und</strong> offenbahren. Daselbst gedruckt <strong>und</strong> verlegt durch<br />

Johann Christian Meisen / im Jahr 1681. S. 2, 12, 31, 37.<br />

20 Siehe Anm. 12, Bl. 56.

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