Erhard Weigel â 1625 bis 1699 - Astrophysikalisches Institut und ...
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Die Beziehung zwischen <strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> Gottfried Kirch 111<br />
<strong>bis</strong> zu seinem Weggang nach Danzig wohnen blieb 26 . Somit rückte Kirch mindestens<br />
seit 1665 geographisch ein erhebliches Stück an Jena, der Wirkungsstätte<br />
von <strong>Weigel</strong>, heran. Die Suche nach weiteren Quellen aus dem<br />
Zeitraum der 1660er Jahre könnte helfen, Licht in die Umstände des Kennenlernens<br />
des Universitätsprofessors <strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> des Kalenderschreibers<br />
<strong>und</strong> späteren Sozietätsastronomen Kirch zu bringen.<br />
3 Die Beziehung zwischen <strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> Kirch um das Jahr 1682<br />
Aus Briefen von <strong>und</strong> an Kirch läßt sich nun nicht nur auf eine Beziehung<br />
zwischen <strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> Kirch um das Jahr 1690 schlußfolgern, sondern auch<br />
um das Jahr 1682. Kirch wohnte damals wieder in Leipzig, <strong>und</strong> <strong>Weigel</strong><br />
wirkte nach wie vor in Jena. Aus dieser Zeit sind keine Briefe von Kirch<br />
an <strong>Weigel</strong>, aber drei Schreiben von <strong>Weigel</strong> an Kirch nachweisbar 27 . Außerordentlich<br />
interessant ist dabei nicht nur das „PS.“ von <strong>Weigel</strong> in einem<br />
Brief von Gottfried Teuber (1656–1731) an Kirch, sondern der Brief von<br />
Teuber selbst. Das „PS.“ von <strong>Weigel</strong> lautet:<br />
„Dieses ist einer von meinen treien Confisenten<br />
welcher mir in observationibus <strong>und</strong> elaborationibus<br />
weiter inventionibus gute dienste leistet,<br />
weil Er schön reist in Kupfer stechen, Instrument<br />
<strong>und</strong> Uhrwerken machen etc. kan <strong>und</strong> sonst in Mathese<br />
wohl versiret. Der würde wohl<br />
die Mühewaltung auff sich nehmen, <strong>und</strong> demselben<br />
in Mechanike gute seine hielffe weist<br />
wenn Er Beiuns zukommen sich resolviren würde<br />
Vale et amare perge<br />
Tuus E<strong>Weigel</strong>ius PPM“<br />
26 Ranßleben, Ch.: Jesu Herrlichkeit . . . (1710), S. 24 f.; Döring, D.: Der Briefwechsel<br />
zwischen Gottfried Kirch <strong>und</strong> Adam A. Kochanski . . . (1997), S. 11.<br />
27 <strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> an Gottfried Kirch vom 19. Dezember 1680, „Extract“, Archiv der<br />
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Nachlaß Kirch, Nr. 39, Bl.<br />
1r,v.<br />
<strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> an Gottfried Kirch, Zusatz („PS.“) in einem Brief von Gottfried Teuber<br />
an Gottfried Kirch vom März 1682, Handschriftenabteilung der Öffentlichen Bibliothek<br />
der Universität Basel, Ms L Ia 726, Bl. 61r.<br />
<strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong> an Gottfried Kirch vom 23. August 1682, Kirch-Nachlaß in der Universitätsbibliothek<br />
Leipzig, Sondersammlungen Ms 01322, Bl. 305r–306v.<br />
In dem nur als „Extract“ vorliegenden Schreiben vom 19. Dezember 1680 äußert sich<br />
<strong>Weigel</strong> ausschließlich über seine Beobachtungen des von Kirch Ende 1680 entdeckten<br />
Kometen, so daß dieses Schreiben für die nachfolgend dargestellte Beziehung zwischen<br />
<strong>Weigel</strong> <strong>und</strong> Kirch nichts beitragen kann.