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Erhard Weigel – 1625 bis 1699 - Astrophysikalisches Institut und ...

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Die Berufung <strong>Erhard</strong> <strong>Weigel</strong>s an die Universität Jena 93<br />

Walter Fricke 5 , in der auf einige durch Quellen gesicherte Umstände der<br />

Berufung eingegangen wird. Die Arbeit Frickes soll in diesem Punkt durch<br />

ein umfangreicheres Auswerten der noch vorhandenen zeitgenössischen Dokumente<br />

fortgesetzt werden.<br />

2 Der Vorgang der Berufung<br />

Eine Neubesetzung der Professur für Mathematik an der Universität Jena<br />

wurde notwendig, nachdem am 20. Oktober 1652 mit Heinrich Hof[f]mann<br />

der <strong>bis</strong>herige Lehrstuhlinhaber gestorben war 6 . Hofmann, geboren 1576 in<br />

Jena, war nach dem Studium in Jena Professor in Helmstedt <strong>und</strong> Marburg<br />

<strong>und</strong> erhielt 1613 einen Ruf als Professor der Mathematik an die Universität<br />

seiner Vaterstadt, den er annahm. Obwohl er in seinem Fach keine<br />

originären Leistungen erbrachte, genoß er als Lehrender der Mathematik<br />

<strong>und</strong> Astronomie ein großes Ansehen. Von Nachteil für den Lehrbetrieb war<br />

jedoch, daß Hofmann als Professor nicht über einen Abschluß als Magister<br />

verfügte. Dies hatte zur Folge, daß er selbst seinen Studenten nicht<br />

die Magisterprüfung abnehmen konnte, was für viele Studenten, die auf<br />

höhere Abschlüsse Wert legten, unattraktiv war.<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise, wie eine Berufung als Professor an die Universität Jena<br />

zu erfolgen hatte, war zur Zeit des Todes von Heinrich Hofmann in dem<br />

Kapitel „Von der Wahl der Professorn“ der damals geltenden Statuten der<br />

Universität vom 22. Januar 1591 vorgeschrieben 7 . In diesem Kapitel wird<br />

festgelegt, daß der Dekan in Zusammenarbeit mit anderen Professoren der<br />

jeweiligen Fakultät einen Kandidaten für die vakante Stelle vorschlagen<br />

solle, wobei den Mitgliedern der Fakultät der Vorrang zu geben sei. Im<br />

Falle, daß mehrere Kandidaten genannt werden, soll durch mehrheitliche<br />

Abstimmung eine Person ausgewählt werden, die hierauf der Universität<br />

zur Berufung vorgeschlagen wird. Ferner wird verlangt, daß der zu berufende<br />

Professor sich zur Augsburgischen Konfession bekennt.<br />

Soweit die Theorie; nun zur Praxis. Der um die Neubesetzung der freien<br />

Professur geführte Briefwechsel beginnt am 17. November 1652 mit einem<br />

5 Fricke, Walter: Die Mathematik an Academie <strong>und</strong> Universität Jena 1548–1939. Jena<br />

1958, 3 Bände, unveröffentlichtes Manuskript, Universitätsarchiv Jena, Handbibliothek,<br />

Abt. C, Nr. 185, S. 171 ff.<br />

6 Zur Biographie vgl. den Artikel von W. Sillem in der ADB <strong>und</strong> Fricke, W., a. a. O.,<br />

S. 138–170.<br />

7 Vgl. Anhang I.

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