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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

<strong>5.1.</strong>3.2. Wandel der Waffentechnologie und deren Auswirkungen auf den Konflikt in<br />

Kolumbien<br />

Infolge der bis heute vom kolumbianischen Staat ungelösten krassen sozialen Probleme und<br />

der schwachen Ordnungsgewalt kommt es zu keiner dauerhaften Stabilität des Staates. In ganz<br />

Kolumbien herrscht Gewalt um die Ressourcenaufteilung. Zwischen den Gewaltakteuren und<br />

ihren Zielsetzungen besteht keine klare Trennlinie und meist ist ein Akteursgeflecht<br />

vorzufinden. 39<br />

Der Staat Kolumbien<br />

Der Staat als Konfliktpartei ist sehr begrenzt funktionsfähig und hat nur annähernd 50 Prozent<br />

seines Souveränitätsgebietes unter Kontrolle. 40 Die Regierung Kolumbiens unter dem jetzigen<br />

Präsident Alvora Uribe Vélez versucht nach dem Scheitern bisheriger Friedensverhandlungen<br />

dem Problem der Guerilla mit einer „Gewaltstrategie“ zu begegnen. Unterstützt wird sie dabei<br />

von den USA, die in einer extensiven Auslegung des militärisch dominierten „Plan Colombia“<br />

nicht nur materielle Hilfe in Form von Waffen (inklusive Mycoherbizide zur Bekämpfung von<br />

Kokaplantagen) und Kriegsgeräten leisten, sondern auch Instruktionen für die Streitkräfte<br />

stellen und möglicherweise künftighin im Rahmen ihres globalen Kampfes gegen den<br />

Terrorismus auch mit eigenen Kräften wirksam werden könnten. 41<br />

Die kolumbianische Armee<br />

Die Aufrüstung der kolumbianischen Armee ist ein Teil des Plan Colombia. Die Zahl der<br />

Berufssoldaten wurde von 20.000 im Jahre 1998 auf 35.000 erhöht, die für einen Anti-<br />

Guerillakrieg (ungefähr 25.000 Guerilla-Kämpfer) verfügbar wären. Dazu kommen ungefähr<br />

100.000 Soldaten auf Zeit (Wehrpflichtige), die aber weder gut ausgebildet noch motiviert<br />

sind. Anzumerken wäre noch, dass für die Guerillabekämpfung in El Salvador und Guatemala<br />

zehn reguläre Soldaten gegenüber einem Aufständischen zu deren Niederwerfung im<br />

tropischen Waldgebiet als erforderlich festgestellt wurden. 42<br />

Die Helikopterflotte wurde auf 172 verdoppelt, darunter 16 hochmoderne, gepanzerte Black<br />

Hawks. Rund 3.000 professionelle Soldaten besonderer Drogenbekämpfungseinheiten der<br />

Armee wurden von US-Militärberatern ausgebildet und mit modernstem US-Kriegsmaterial<br />

ausgestattet. Zusätzlich wurde eine 5.000 Mann starke Schnell-Eingreiftruppe gebildet, welche<br />

39 Vgl. Feichtinger, 2003, Seite 18<br />

40 Vgl. Feichtinger, 2003, Seite 19<br />

41 Vgl. Feichtinger, 2003, Seite 21<br />

42 Vgl. Feichtinger, 2003, Seite 22<br />

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