5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva
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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />
Auch der Waffenschmuggel von außerhalb in den Irak verhindert schon seit Jahren ein Ende<br />
der Instabilität und lässt keine Ruhe einkehren. Waffenlieferungen in den Irak, die das<br />
Waffenembargo von den Vereinten Nationen umgehen, sind keine Seltenheit. Laut eines<br />
Berichts vom Dezember 2002 sollen Waffenlieferungen in den Irak aus Serbien sowohl<br />
während der Milosevic Ära als auch noch danach erfolgt sein, sozusagen als Fortsetzung der<br />
guten Geschäftsbeziehungen zwischen dem Irak und dem früheren Jugoslawien vor dem<br />
Zerfall. Die Lieferungen, die durch Syrien gegangen sind, beinhalteten diverse neue<br />
Rüstungsgüter sowie Ersatzteile. 120 Doch Syrien ist nicht nur ein Durchzugsland für<br />
Waffentransfers aus anderen Ländern, wie eben aus Serbien oder auch aus Ungarn, in den<br />
Irak, sondern unterstützt auch selbst den befreundeten Nachbarstaat mit Waffenlieferungen.<br />
Syrien kauft vor allem in Osteuropa diverse Rüstungsgüter ein und liefert diese an seinen<br />
Nachbar weiter. Darunter befinden sich Panzermotoren, Militärlastwägen,<br />
Flugabwehrgeschütze sowie vor allem Ersatzteile für Panzer und Maschinengewehre. Diese<br />
Rüstungseinkäufe, die Syrien zum Beispiel in Bulgarien, Weißrussland, Russland, Tschechien<br />
oder der Ukraine tätigt, laufen mit Schiffen in den syrischen Häfen ein und werden dann mit<br />
Lastwägen oder mit der Eisenbahn in den Irak weitertransportiert. 121<br />
5.2.5.2 Kolumbien – offen für Waffen<br />
Auch bezüglich des Transportes und des Schmuggels von Waffen nach Kolumbien gibt es<br />
Interessantes anzuführen. Dieses Beispiel hier ist zwar nicht mehr wirklich aktuell, aber<br />
trotzdem interessant: im Jahr 1989 wurden von einer israelischen Waffenfirma 400<br />
Sturmgewehre, hundert Maschinenpistolen sowie 250.000 Stück Munition für den<br />
Drogenbaron Gonzalo Rodriguez Gacha über die Karibikinsel Antigua nach Kolumbien<br />
geschmuggelt. 122 Überhaupt waren und sind die karibischen Inseln, wie Trinidad, Tobago,<br />
Dominikanische Republik und andere, bei Waffenhändlern beliebte Umladeplätze für ihre<br />
Fracht sowie ein Weg, den Zoll zu umgehen. Von dort aus wird dann der Weitertransport nach<br />
Kolumbien geplant. Eine andere Route, die sich ebenfalls bewährt hat, ist die durch<br />
Zentralamerika, bei der die Waffen über die Grenze zu Panama ins Land kommen. 123 In dieser<br />
Grenzregion ist auch der Austausch von kolumbianischen Drogen gegen Waffen aus Panama<br />
recht beliebt. 124 Auch Nicaragua ist ein idealer Markt für Waffenhändler, da dort nach dem<br />
120 Vgl. International Crisis Group, http://www.crisisweb.org/home/index.cfm?id=1992&l=1, 2002<br />
121 Vgl. Nahost-Politik, http://www.nahost-politik.de/syrien/waffen.htm, 2002<br />
122 Vgl. Buddensiek, 2002, Seite 32<br />
123 Vgl. NISAT (The Norwegian Initiative on Small Arms Transfers) – 2,<br />
http://www.nisat.org/default.asp?page=/search.asp, 1995<br />
124 Vgl. Seidel, http://www.imi-online.de/2001.php3?id=108, 2001<br />
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