5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva
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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />
Regierungsmitglieder, die über die Einsetzung neuer Waffensysteme mitbestimmen und<br />
gleichzeitig Teilhaber großer Rüstungskonzerne der Vereinigten Staaten sind, rufen<br />
zwangsläufig einen Interessenskonflikt hervor.<br />
5.4.2.3 Der militärisch-industrielle Komplex und think tanks<br />
Eine weitere Verbindung, die den militärisch-industriellen Komplex auszeichnet, ist die<br />
Verbindung von Regierung und Militärs zu so genannten Think Tanks (Denkfabriken). Hierzu<br />
wurde bereits im vorigen Kapitel das „Project for a new American Century“ genannt.<br />
Im Zuge meiner Recherche stieß ich hier weiters auf das Center for Security Policy. Das<br />
Center for Security Policy wurde 1988 von Frank Gaffney, ehemaliges Mitglied der Reagan<br />
Regierung, gegründet und betreibt seit jeher Lobbying für Raketenabwehrprogramme und Star<br />
Wars. 209 Als ihre Mission bezeichnet das Center for Security Policy „To promote world peace<br />
through American strength”. 210 Das Center for Security Policy erhielt von den<br />
Rüstungsfirmen Lockheed Martin und Boeing an die 200.000 US-Dollar an finanziellen<br />
Zuschüssen. Die Unterstützung lässt aber auch von Seiten der Regierung nicht auf sich<br />
warten. Auf der Homepage des Center for Security Policy wurde freudig verkündet, dass in<br />
der Bush Regierung nun auch Mitglieder des Centers Schüsselpositionen inne haben. In der<br />
Bush Regierung sitzen insgesamt 21 Mitglieder des Center for Security Policy, darunter<br />
befinden sich unter anderem James Roche, Luftwaffenminister, Douglas J. Feith,<br />
Staatssekretär für politische Angelegenheiten im US-Verteidigungsministerium, Richard<br />
Perle, ehemaliger vorsitzender des Defense Policy Board im Pentagon oder auch Dov<br />
Zakheim, Rechnungsprüfer im Verteidigungsministerium. 211 Denkfabriken wie das Center for<br />
Security Policy oder das Project for a new American Century nehmen in den USA nicht nur<br />
erheblichen Einfluss auf Politik, sondern tragen durch ihre Lobbyarbeit besonders zur<br />
Erzeugung öffentlicher Meinung bei.<br />
Eine politische Einflussnahme des militärisch-industriellen Komplexes ist nur schwer<br />
nachzuweisen. In diesem Kapitel wurde versucht die Verbindungen zwischen Regierung und<br />
Industrie genauer zu betrachten. Dabei ist festzustellen, dass die Regierungsmitglieder zum<br />
Großteil aus dem Rüstungs- <strong>bzw</strong>. Energiesektor kommen und noch rege Beziehungen zu den<br />
Konzernen und think tanks hegen. Sie sind unter anderem Teilhaber, Berater oder<br />
209 Vgl. Caldicott, 2003, Seite 75<br />
210 Zitat aus Center for Security Policy,<br />
http://www.centerforsecuritypolicy.org/index.jsp?section=static&page=aboutus , 2004<br />
211 Vgl. Center for Security Policy, http://www.centerforsecuritypolicy.org/index.jsp?section=static&page=nsac-<br />
gvtsvc, 2004<br />
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