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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

Der Zusammenhang zwischen Waffen- und Drogenhandel ist ein wichtiger Punkt, da die<br />

Verbindung zwischen diesen beiden Branchen sehr eng ist. 133 Gewissermaßen besteht<br />

zwischen diesen „eine symbiotische Beziehung“ 134 , da Gelder aus Drogengeschäften vielfach<br />

für den Kauf von Waffen verwendet werden.<br />

Waffenkäufe werden von Guerilla-Gruppen oder Paramilitärs aber oft auch mit sogenannten<br />

Naturalien bezahlt, wie beispielsweise mit Erdöl, Diamanten oder Edelsteinen sowie mit<br />

Opium oder Kokain. 135 Laut eines Berichtes fließen die Gewinne, die von den Guerilla-<br />

Gruppen in Kolumbien mit dem Drogenhandel eingenommen werden, vor allem in den<br />

Waffenhandel. 136 „Wenn eine Hand die andere wäscht, lässt sich Seife sparen und so ist es<br />

am besten, gleich illegale Güter gegeneinander auszutauschen.“ Dies zeigt, „dass im Bereich<br />

des Schwarzhandels komplexe Kreisläufe und vielfältige Kombinationsmöglichkeiten von<br />

Waren-, Geld- und Dienstleistungstransfers jeder Art existieren.“ 137<br />

In Italien soll es zum Beispiel einen Ring lateinamerikanischer Waffenhändler geben, die ihre<br />

Käufe mit Rauschgift bezahlen. Es ist aber nicht erwiesen, mit wem dieser Ring<br />

zusammenarbeitet. Vermutet wird, dass er entweder mit der Drogenmafia oder aber mit den<br />

kolumbianischen Guerilla-Gruppen FARC oder ELN gemeinsame Sache macht.<br />

Wahrscheinlicher ist es, dass die Waffenhändler mit der FARC und der ELN kooperieren, da<br />

angenommen wird, dass diese unter anderem von solchen Waffenhändlern ihre Waffen<br />

beziehen und diese dafür mit Naturalien bezahlen. Bei diesen beiden Guerilla-Gruppen wäre<br />

es durchaus auch möglich, dass sie Beziehungen zur internationalen Kriminalität aufbauen, da<br />

auch die kolumbianische organisierte Kriminalität weltweite Verbindungen hat. 138 Im März<br />

2002 sagte General a.D. Harold Bedoya, damals gerade Präsidentschaftskandidat in<br />

Kolumbien, dass sein Land „ein Operationsgebiet und eine strategische Basis internationaler<br />

Mafiaorganisationen ist, die für Drogenproduktion und Waffenhandel verantwortlich sind.“<br />

Neben Geschäften mit Waffenhändlern, bedienen sich Guerilla-Gruppen sowie Paramilitärs<br />

bei der Waffenbeschaffung auch der Methode der Plünderung von Waffenlagern, wie sie im<br />

Kapitel 2.3 beschrieben ist. Angeblich bedient sich „fast jede Rebellenorganisation oder<br />

Guerilla […] anfangs solcher Methoden, um ihre Kämpfer auszustatten.“ 139 Plünderungen<br />

können dazu genützt werden, um Kämpfe eben überhaupt einmal zu beginnen, um sie mit<br />

133 Vgl. ICRC, http://www.icrc.org/WEB/ENG/siteeng0.nsf/htmlall/p0734?OpenDocument&style=Custo<br />

_Final.4&View=defaultBody2, 2004<br />

134 Zitat aus Buddensiek, 2002, Seite 36<br />

135 Vgl. Hoffmann, http://www.deutsche-muslima.de/bbs/messages/4319.html, 2004<br />

136 Vgl. Rathgeber, http://www.gfbv.de/voelker/suedam/coca_1.htm, 2004<br />

137 Zitate aus Seidel, http://www.imi-online.de/2001.php3?id=108, 2001<br />

138 Vgl. Labrousse, 1999, Seite 342f<br />

139 Zitat aus Buddensiek, 2002, Seite 28<br />

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