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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

Nachdem die einzelnen Kapitel und Ergebnisse noch einmal kurz vorgestellt worden sind, soll<br />

nun eine Zusammenführung dieser in Bezug zur Forschungsfrage und den drei zentralen<br />

Hypothesen dieser Forschungsarbeit erfolgen.<br />

Für alle vier Kapitel kann festgehalten werden, dass <strong>Rüstungsindustrie</strong> und Waffenhandel<br />

durch die beiden Kriege intensiviert werden. Wie vorher schon erwähnt, steigen die Umsätze<br />

von Rüstungsfirmen vor allem durch den Verkauf von modernen und komplexen<br />

Waffensystemen, wie sie im Irak-Krieg 2003 zum Einsatz kamen, und weniger von den<br />

billigen Kleinwaffen. Der Waffenhandel, für den Kleinwaffen, die sehr leicht und einfach zu<br />

transportieren sind, ein ideales Schmuggelgut bieten, wird vor allem vom Kolumbien-Krieg,<br />

und weniger vom Krieg im Irak, angekurbelt.<br />

Da in diesen Kriegen eine Intensivierung der <strong>Rüstungsindustrie</strong> und des Waffenhandels<br />

auftritt, ist es nahe liegend, dass diese daraus auch Profit schlagen können. Die<br />

Umsatzsteigerungen bei den amerikanischen Rüstungsfirmen im Jahr des Irak-Kriegs zeigen<br />

sehr deutlich, dass Gewinnsteigerungen aufgrund von Kriegen durch vermehrte Aufträge von<br />

Seiten der Regierung möglich sind. Es darf aber nicht vergessen werden, dass die meisten<br />

Rüstungsfirmen nicht nur auf Rüstungsaufträge allein, sondern auch auf zivile Geschäfte, wie<br />

Luftfahrt, angewiesen sind, die während eines Krieges meist Verluste einstecken müssen. Laut<br />

Dr. Pankratz lebt die <strong>Rüstungsindustrie</strong> heute vielmehr von den neuen Bedrohungen und den<br />

Unsicherheiten durch den Terrorismus als von Kriegen allein.<br />

Was den Waffenhandel betrifft, so <strong>profitieren</strong> vor allem Waffenhändler, Staaten sowie diverse<br />

nichtstaatliche Gruppen davon. Ermöglicht werden diese Profite vor allem dadurch, dass<br />

entsprechende Kontrollmechanismen für den Waffenhandel fehlen sowie in Kriegen meist ein<br />

schwacher Staat vorherrscht, der dieses illegale Geschäft nicht einzudämmen vermag.<br />

Die US-Regierung selbst kann prinzipiell nicht zu den großen Profiteuren von dem Krieg im<br />

Irak gezählt werden. Kriege tragen zwar durch die Aufrüstung zu einem<br />

Wirtschaftsaufschwung bei, jedoch steigt das Budgetdefizit eines Staates ins Unermessliche,<br />

wenn ein Krieg unverhältnismäßig lange dauert, wie es im Irak-Krieg momentan der Fall ist.<br />

Der Krieg im Irak verschlingt in den USA Milliarden an Haushaltsgeld und beläuft sich im<br />

nächsten Jahr auf ein Defizit von 540 Milliarden US-Dollar. Umso länger der Krieg dauert<br />

und umso mehr Menschenleben er opfert, desto mehr sinkt die Zustimmung der Bevölkerung<br />

zu dem Krieg im Irak.<br />

Bezüglich der Dauer von Kriegen kann gesagt werden, dass die US-Regierung oder die<br />

<strong>Rüstungsindustrie</strong> kein Interesse daran haben, einen Krieg extra zu verlängern oder das<br />

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