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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

5.2.6 Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Profitgier, Waffenhandel<br />

und Dauer von Kriegen?<br />

Festzustellen, welche Auswirkungen und Einflüsse der Waffenhandel auf Konflikte und<br />

Kriege nehmen kann, ist nicht ganz einfach. Abgesehen von einem wahrscheinlichen Einfluss<br />

auf die Dauer von diesen, gibt es die Überlegung, ob Waffentransfers selbst Spannungen<br />

erzeugen, also deren Ursache sind, oder ob sie nur die Folge von Spannungen sind. Diese<br />

Debatte wird auch als „armament-tension dilemma“ bezeichnet. 141 In diesem Kapitel hier wird<br />

eher davon ausgegangen, dass Waffentransfers nicht die Ursache für Spannungen oder<br />

Konflikte sind, dass sie in der Folge aber sehr wohl dazu beitragen können, dass ein Konflikt<br />

intensiviert wird.<br />

So können zum Beispiel externe Akteure wie Waffenhändler mit ihrer Profitgier einen<br />

Konflikt durch die ständige Bereitstellung und Lieferung von Waffen dahingehend lenken,<br />

sodass er sich verlängert. Als Folge können die Konfliktdauer und die Intensität des Konflikts<br />

in Bezug auf die Opferzahl stark beeinflusst werden. 142 „…, small arms are a threat to peace<br />

and development, to democracy and human rights. “ 143<br />

Auch eine große Anzahl vorhandener Waffen in einem Konflikt, wie das sowohl im Irak als<br />

auch in Kolumbien der Fall ist, kann eine starke Wirkung auf diesen ausüben. Durch die<br />

Präsenz von Waffen kann ein Friedensprozess maßgeblich erschwert oder sogar verhindert<br />

werden. „Insofern ist für den Umgang mit einem Konflikt entscheidend, in welchem Maß die<br />

Parteien und Akteure Zugriff auf Waffen haben und damit eine gewaltsame ‚Lösung’<br />

anstreben.“ 144<br />

Im Gegensatz zu der Annahme, dass der Waffenhandel einen Konflikt oder Krieg eher<br />

verlängert, gibt es auch die These, dass durch einen Waffentransfer ein Konflikt schneller<br />

entschieden und damit früher und unblutiger beendet werden könnte. Diese These trifft aber<br />

eher auf hoch moderne und komplexe Waffensysteme zu, auf keinen Fall aber auf<br />

Kleinwaffen.<br />

141 Vgl. Craft, 1999, Seite 18<br />

142 Vgl. Buddensiek, 2002, Seite 15<br />

143 Zitat aus Buddensiek, 2002, Seite 3<br />

144 Zitat aus Buddensiek, 2002, Seite 14<br />

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