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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

5.4.2.1 Der neue militärisch-industrielle Komplex der USA<br />

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde erwartet, dass die Rüstungsausgaben stark sinken<br />

würden und der militärisch-industrielle Komplex an Macht abnehmen würde. „The military-<br />

industrial complex did not fade away with the end of the cold war. It has simply reorganized<br />

itself.“ 205 Das Aufkommen des so genannten neuen MIK kann unter anderem mit der großen<br />

Fusionswelle der <strong>Rüstungsindustrie</strong> 1995 datiert werden. Die Clinton Administration vollzog<br />

Kürzungen im Verteidigungshaushalt und brachte eine Welle von Fusionen der<br />

Rüstungsfirmen mit sich. Daraus entstanden waren regelrechte Rüstungsgiganten, deren<br />

politischer und wirtschaftlicher Einfluss sich auf dem steigenden Ast befand.<br />

Der neue Rüstungsboom wird von den Vertretern des militärisch-industriellen Komplexes<br />

unterstützt, wobei besonders die enge Verbindung zwischen <strong>Rüstungsindustrie</strong> und<br />

Regierungsmitgliedern zu beachten ist. Beispielhaft für diesen Komplex ist die Verbindung<br />

von Industrie, Regierung und Militär. Eine große Anzahl der hohen Positionen im Pentagon<br />

sind heute mit ehemaligen Führungskräften aus Firmen besetzt, die Rüstungsgüter liefern,<br />

während gleichzeitig hohe Offiziere des Militärs nach ihrer Pensionierung für die<br />

<strong>Rüstungsindustrie</strong> arbeiten. Die <strong>Rüstungsindustrie</strong> hat an den Kriegen in Afghanistan und Irak<br />

unter der Bush Regierung gut verdient. Die Plattform für die Gewinne bietet der militärisch-<br />

industrielle Komplex, der durch die Verbindung von Industrie, Militär und Regierung zum<br />

wesentlichen Einflussfaktor für die amerikanische Außen- und Militärpolitik wird. William<br />

Hartung schrieb in einem Artikel des World Policy Institute:<br />

„As these power centers fight it out to determine the outlines of U.S. military spending, there<br />

should be room for input from the forgotten actors in this drama, the "alert and<br />

knowledgeable citizenry" that Eisenhower saw as our best hope for making sure that the<br />

military establishment serves the public interest, not the economic interest of Boeing and<br />

Lockheed Martin, or the parochial interests of powerful members of Congress.” 206<br />

205 Zitat aus Foreign Policy, http://www.foreignpolicy-infocus.org/papers/micr/introduction_body.html, 2004<br />

206 Zitat aus World Policy Institute, http://www.worldpolicy.org/journal/hartung01.html, 2004<br />

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