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5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva

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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />

In Bezug auf die <strong>Rüstungsindustrie</strong> wurde angemerkt, dass die klassische <strong>Rüstungsindustrie</strong><br />

an sich kaum vorhanden ist. Vielmehr ist bei den meisten großen Rüstungsfirmen die<br />

Rüstungssparte nur ein kleiner Teil. Beispiele hierfür wären Boeing oder General Dynamics.<br />

Bei Boeing macht die Rüstung zum Beispiel nur ein Fünftel des gesamten Geschäfts aus, der<br />

Rest wird für zivile Zwecke produziert, wie eben Flugzeuge. Boeing liefert zwar Ersatzteile<br />

an die US-Armee in den Irak (bei Abnützung etc.), was eine Gewinnsteigerung nach sich<br />

ziehen kann, aber gleichzeitig muss Boeing einen enormen Rückgang bei Gewinnen in der<br />

zivilen Sparte wie bei der Flugzeugproduktion hinnehmen, da eben in Kriegszeiten <strong>bzw</strong>. in<br />

Zeiten des Terrors nicht so viel gereist wird wie in Friedenszeiten. Nur British Aerospace<br />

Systems konzentrieren sich fast nur auf Rüstung.<br />

Betreffend das Profitinteresse der <strong>Rüstungsindustrie</strong> ist zu sagen, dass leichte Waffen für die<br />

<strong>Rüstungsindustrie</strong> nicht sehr lukrativ sind. Zu Beginn des Irak-Krieges war eine für die<br />

<strong>Rüstungsindustrie</strong> sehr lukrative Phase, aber jetzt sind eben kaum mehr High-Tech-Waffen im<br />

Einsatz, sondern Kleinwaffen und traditionelle/ klassische Waffensysteme. In Kolumbien, wo<br />

sich gerade ein Wandel vom Anti-Drogen-Krieg zum Anti-Terror-Krieg vollzieht, werden<br />

ohnehin kaum High-Tech-Waffen eingesetzt, sondern nur Kleinwaffen. Diese sind ja weltweit<br />

in enormem Überfluss vorhanden (geschätzte Zahl: 100 Millionen), aber eine offizielle Zahl<br />

anzugeben ist nicht wirklich möglich.<br />

Diese Kleinwaffen sind das Haupthandelsgut beim Waffenhandel, da sie klein sind und daher<br />

leicht transportiert werden können. Für den Transport von illegalen Waffen gibt es natürlich<br />

auch bestimmte Handelswege, die gerne verwendet werden, wie beispielsweise durch die<br />

ehemalige Sowjetunion sowie aus China. Oft floriert auch während eines Krieges der<br />

Waffenhandel nach außen sehr stark, zum Beispiel war es während des Jugoslawien-Krieges<br />

in den 90ern so, dass viele Waffen auch nach und durch Österreich geschmuggelt wurden.<br />

Dr. Pankratz meinte weiter, dass ein Stopp von Rüstungsexporten nur einen geringen Beitrag<br />

zu Frieden leisten kann und nur den Schwarzmarkt weiterforcieren würde. Es gäbe aber<br />

Versuche dahingehend, auf Waffen eine Herstellernummer oder ähnliches einzuprägen, um<br />

die Handelswege nachvollziehbarer zu machen und um zu wissen, woher die Waffen<br />

kommen.<br />

Zum Phänomen der Neuen Kriege meinte Dr. Pankratz, dass<br />

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