5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva
5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva
5.1. Inwieweit profitieren Rüstungsindustrie bzw ... - Kreisky, Eva
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Forschungsarbeit von M. Farthofer, A. Regner, H. Stögbauer, S. Ungersböck<br />
Weitere Vorteile von Kleinwaffen sind, dass sie im Einsatz sehr wirksam sind und vor allem<br />
überall leicht zu beschaffen sind, was für nichtstaatliche, aufständische oder kriminelle<br />
Gruppen ein wichtiges Kriterium darstellt, da diese keinen Zugang zum offiziellen<br />
Waffenhandel haben und sich daher auf dem illegalen Markt bedienen müssen. Das sehr<br />
bekannte Sturmgewehr AK-47 (Kalaschnikow) ist beispielsweise sehr einfach zu bedienen,<br />
hat ein hohes Gewaltpotential, besteht aus 16 Einzelteilen, sodass es sehr leicht transportiert<br />
und geschmuggelt werden kann, und ist zumeist sehr billig zu haben. Gerade ein niedriger<br />
Preis bei Waffen ist für viele nichtstaatliche Akteure auch sehr wichtig, da bei ihnen oft nur<br />
wenig finanzielle Ressourcen vorhanden sind, und darum sind Kleinwaffen bei diesen<br />
Gruppen meistens sehr beliebt.<br />
Überhaupt sollen in den Konflikten heutzutage großteils Kleinwaffen aufgrund ihrer<br />
zahlreichen Vorteile zum Einsatz kommen und es heißt wohl nicht umsonst, dass sie die<br />
eigentlichen Massenvernichtungswaffen unserer Zeit sind, da es durch sie enorm viele Opfer<br />
gibt. Auch global gesehen soll von allen Waffen die größte Gefahr von den Kleinwaffen für<br />
den internationalen Frieden sowie die internationale Sicherheit ausgehen. 63<br />
Der Einsatz von Kleinwaffen in einem Konflikt könnte womöglich sogar ein Kriterium dafür<br />
sein, dass es sich um einen sogenannten neuen Krieg, wie er von Mary Kaldor beschrieben<br />
wurde, handelt. Eine Begründung dafür wäre, dass Kleinwaffen sehr häufig von Guerilla-<br />
Gruppen verwendet werden, die ein Indiz für die neuen Kriege sind. Da diese Gruppen keinen<br />
offiziellen Zugang zu Waffen bekommen, da sie eigentlich illegal operieren, sind sie auf den<br />
Schwarzmarkt und auf Schmuggel angewiesen, um sich mit Waffen zu versorgen.<br />
Schwarzmarkt und Schmuggel sind ein weiteres Indiz für die neuen Kriege. Da auf solchem<br />
Weg für die Guerilla-Gruppen am leichtesten Kleinwaffen zu bekommen sind, da sie sehr<br />
billig sind und leicht geschmuggelt werden können, wäre es möglich, dass Kleinwaffen selbst<br />
ebenfalls als ein Indiz für einen neuen Krieg angesehen werden können.<br />
Was außerdem interessant ist, wie vorhin oben schon kurz beschrieben wurde, ist, dass von<br />
Kleinwaffen eine große Gefahr bezüglich Sicherheit, Stabilität und Frieden ausgeht. Daraus<br />
könnte geschlossen werden, dass es, solange diese in einem Konflikt im Umlauf sind, nicht<br />
wirklich zu Frieden kommen und es keine Sicherheit geben kann. Somit könnte die Dauer von<br />
solchen Kriegen, wie auch der Krieg in Kolumbien einer ist, verlängert werden.<br />
63 Vgl. Buddensiek, 2002, Seite 8f<br />
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