<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 84 Ruhe steht in Verbindung mit Seinen Altären. An <strong>de</strong>m ehernen Altar, <strong>de</strong>r auf das Kreuz von Golgatha hinweist, fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>r mittelst <strong>de</strong>s Glaubens <strong>die</strong> Vergebung seiner Sün<strong>de</strong>n und Ruhe für sein belastetes Gewissen. Unser Gott will <strong>uns</strong> aber noch eine weitere Ruhe geniessen lassen, nämlich <strong>die</strong> Ruhe <strong>de</strong>s Herzens; wir fin<strong>de</strong>n <strong>die</strong>selbe am gol<strong>de</strong>nen Altar, <strong>de</strong>m Altar <strong>de</strong>r Anbetung. Während<strong>de</strong>rn nun <strong>die</strong> Ruhe <strong>de</strong>s Gewissens das Teil eines je<strong>de</strong>n erretteten Sün<strong>de</strong>rs ist, wird <strong>die</strong> Ruhe <strong>de</strong>s Herzens nur im Heiligtum, d. h. in <strong>de</strong>r innigen Gemeinschaft mit <strong>de</strong>m Herrn, genossen. Derjenige wird glückselig gepriesen, <strong>de</strong>r an <strong>die</strong>sem Orte wohnt. Vers 5–7 Die bei<strong>de</strong>n Glückseligpreisungen in <strong>de</strong>n Versen 4 und 5 sind eng miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n. Der Gläubige, <strong>de</strong>r geistlicherweise im Hause <strong>de</strong>s Herrn weilt, ist stark in Ihm, vergleiche Eph. 6, 10. In <strong>uns</strong> selbst besitzen wir keine Kraft; aber wie gut, dass wir sie in Ihm fin<strong>de</strong>n ‚<strong>de</strong>m Apostel ähnlich, <strong>de</strong>r <strong>sagen</strong> konnte: „wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2. Kor. 12, 10). In<strong>de</strong>m er <strong>die</strong> Gemeinschaft mit <strong>de</strong>m Herrn genoss, wohnte er, bildlich gesprochen, in Seinem Hause, und so war <strong>die</strong> Stärke <strong>de</strong>s Apostels in Christus. Auch <strong>die</strong> „gebahnten Wege“ haben Bezug auf das Haus <strong>de</strong>s Herrn, zu welchem <strong>die</strong>selben hinführen. je mehr wir sie benutzen, <strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n sie gebahnt. Diese Wege gehen oft durch das „Tränental“; sie sind bisweilen steinig und dornig, aber sie führen zu jenem Hause, wo das Herz in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Herrn ruhen darf. Das Tränental ist meistens ein Ort <strong>de</strong>s Segens; da lernt man <strong>de</strong>n Herrn in beson<strong>de</strong>rer Weise kennen und <strong>die</strong>ses Tal <strong>de</strong>r Trübsal wird zu einem „Quellenort“. Kaum wird jemand begehren, durch Trübsal, Schwierigkeiten und Nöte hindurchzugehen; aber <strong>uns</strong>er Vater weiss, dass solche nötig sind für <strong>uns</strong>ere Erziehung. (Er züchtigt <strong>uns</strong> zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig wer<strong>de</strong>n“ (Hebr. 12, 10). Und in<strong>de</strong>m wir <strong>die</strong>se Seine Absicht wahrnehmen, machen wir das Tränental zu einem Quellenort. Wer könnte je <strong>de</strong>n Segen, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Prüfung fliesst, ermessen? „ja, mit Segnungen be<strong>de</strong>ckt es <strong>de</strong>r Frühregen.“ Im Tränental lernen wir <strong>die</strong> Hilfe und <strong>die</strong> Nähe <strong>de</strong>s Herrn oft besser kennen als in <strong>de</strong>n sogenannten guten Tagen, vergleiche Jes. 57, 15. „Sie gehen von Kraft zu Kraft.“ Als Pilger auf <strong>de</strong>m Wege zur Herrlichkeit machen wir bisweilen <strong>die</strong> Erfahrung, dass wir geistlicherweise von einer Etappe zur an<strong>de</strong>rn gehen. Und wenn wir <strong>die</strong> zurückgelegte Strecke überblicken, nehmen wir manche Wendungen <strong>de</strong>s Weges wahr. Hat <strong>uns</strong> je<strong>de</strong> Teilstrecke näher zum Herrn geführt? Glücklich <strong>de</strong>r Gläubige, <strong>de</strong>r, von Kraft zu Kraft fortschreitend, <strong>de</strong>n Herrn immer besser kennengelernt hat. Vers 8–12 Eine innige Gemeinschaft <strong>de</strong>r Seele mit Gott atmet in <strong>die</strong>sem Psalm. Sie wen<strong>de</strong>t sich voll Freimütigkeit zu Ihm: „Jehova, Gott <strong>de</strong>r Heerscharen, höre mein Gebet!“. Welch eine wun<strong>de</strong>rbare Tatsache, <strong>die</strong> wir lei<strong>de</strong>r oft zu wenig beachten, dass Menschen, <strong>die</strong> auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> wohnen, voll Vertrauen Gott nahen dürfen, und zwar, weil Sein Gesalbter, Jesus Christus, droben ist! Er ist <strong>uns</strong>er Erlöser, aber gleichzeitig auch <strong>uns</strong>er Stellvertreter beim Vater. Er ist gleichsam <strong>die</strong> Garantie <strong>uns</strong>erer Verbindung mit Gott. www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 18
<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 84 Und wie überaus kostbar zu wissen, dass Er <strong>uns</strong>er Schild ist, ein Schild, <strong>de</strong>r <strong>uns</strong> <strong>de</strong>ckt vor <strong>de</strong>n Angriffen eines arglistigen Fein<strong>de</strong>s! Unter <strong>die</strong>sem Schutz wer<strong>de</strong>n wir das Ziel sicher erreichen. Wie schön ist auch <strong>de</strong>r im 10. Vers ausgedrückte Gedanke: „ . . . ich will lieber an <strong>de</strong>r Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in <strong>de</strong>n Zelten <strong>de</strong>r Gesetzlosen“. Mit an<strong>de</strong>rn Worten: ein Augenblick im Genuss <strong>de</strong>r Gemeinschaft mit <strong>de</strong>m Herrn ist besser als alle <strong>die</strong> Güter, welche <strong>die</strong> Welt <strong>uns</strong> anzubieten vermag. Wahrlich, glückselig <strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>r auf Ihn vertraut! www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 19