Was sagen uns die Psalmen? - Bibelkommentare.de
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<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 102<br />
Psalm 102<br />
Psalm 102<br />
Vers 1–2<br />
In <strong>die</strong>sem Psalm wird Christus wie<strong>de</strong>r vor <strong>uns</strong>ere Augen gestellt, und zwar vom 1. bis zum<br />
11. Vers auf Seinem Lei<strong>de</strong>nsgang hienie<strong>de</strong>n. Schon <strong>de</strong>r Titel weist <strong>uns</strong>ern Gedanken und<br />
Gefühlen <strong>de</strong>n rechten Weg für <strong>die</strong> Betrachtung <strong>die</strong>ses erhabenen Gegenstan<strong>de</strong>s: „Gebet<br />
eines Elen<strong>de</strong>n, wenn er verschmachtet und seine Klage vor Jehova ausschüttet.“ Wir dürfen<br />
nicht vergessen, dass <strong>die</strong> Seelenlei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Heilan<strong>de</strong>s lange vor <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n von Gethsemane<br />
und Golgatha begonnen haben. Gestützt auf Gottes Wort können wir <strong>sagen</strong>, dass Sein Leben<br />
eine ununterbrochene Kette von Lei<strong>de</strong>n war.<br />
Schon <strong>die</strong> Begebenheit in Lukas 2,48–49 gibt Zeugnis von solchen Lei<strong>de</strong>n. Jesus war ein<br />
zwölfjähriger Knabe, aber schon damals musste es Ihm weh tun, dass Seine Eltern Ihn<br />
nicht verstan<strong>de</strong>n. Wir haben Mühe, <strong>uns</strong> Seine Gefühle vorzustellen, <strong>de</strong>nn infolge <strong>uns</strong>erer<br />
sündigen Natur und <strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong> um <strong>uns</strong> her sind wir an solche Dinge gewöhnt. Er aber<br />
war „Emmanuel“ (Gott mit <strong>uns</strong>) siehe Matth. 1, 23; Er kam vom Himmel, wo in Bezug auf<br />
<strong>de</strong>n Willen Gottes stets bejahen<strong>de</strong> Harmonie besteht; umsomehr musste Er alles Gegenteilige<br />
schmerzlich empfin<strong>de</strong>n.<br />
Vers 3–7<br />
Bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>die</strong>ses Psalmes müssen wir <strong>uns</strong> stets vor Augen halten, dass Jesus<br />
wirklicher Mensch war, ein Mensch wie wir, mit Ausnahme von <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>. Wohl hat Er nie<br />
aufgehört, Gottes Sohn zu sein, doch haben wir hier nicht <strong>die</strong>se Seite Seiner Person vor <strong>uns</strong>.<br />
Als Mensch hat Er <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rspruch von seiten <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>r (Hebr. 12, 3), ihre Abneigung,<br />
ihre Verachtung und ihren Hass in vollem Mass empfun<strong>de</strong>n, vergl. Jes. 52, 14; 53, 3 u. a. m.<br />
Die Verse <strong>die</strong>ses Abschnittes geben <strong>uns</strong> einen Einblick in <strong>de</strong>n Schmerz Seiner Seele.<br />
Der heilige Geist gebraucht hier überaus starke Ausdrücke: „Denn wie Rauch entschwin<strong>de</strong>n<br />
meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand.“ Lasst <strong>uns</strong> nicht oberflächlich an<br />
<strong>die</strong>ser Schil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Seelenlei<strong>de</strong>n <strong>uns</strong>eres Herrn vorbeigehen! Er war <strong>de</strong>r Einsame; <strong>die</strong>se<br />
Einsamkeit wird in <strong>de</strong>n Versen 6 und 7 beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll dargestellt. Vielleicht haben<br />
wir bis heute nicht viel an <strong>die</strong>se Seite Seiner Lei<strong>de</strong>n gedacht; es ist aber <strong>de</strong>r Mühe wert, dass<br />
wir darüber nachsinnen. je mehr wir <strong>uns</strong>ere Aufmerksamkeit darauf richten, <strong>de</strong>sto näher<br />
ist <strong>uns</strong> <strong>die</strong> kostbare Person <strong>uns</strong>eres Heilan<strong>de</strong>s.<br />
Wie schon erwähnt, können wir aus <strong>de</strong>n Versen 6 und 7 entnehmen, dass <strong>uns</strong>er Herr stark<br />
unter <strong>de</strong>r Einsamkeit gelitten hat. Wir haben Mühe, <strong>die</strong>se Seite Seiner Lei<strong>de</strong>n zu erfassen,<br />
<strong>de</strong>nn wir leben mit Menschen, <strong>die</strong> <strong>uns</strong>ersgleichen sind. Er aber, obwohl Mensch, war <strong>de</strong>r<br />
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