Was sagen uns die Psalmen? - Bibelkommentare.de
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<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 119<br />
Vers 106–112<br />
Der Schreiber <strong>die</strong>ses Psalmes hat das Wort Gottes schätzen gelernt. Es ist ihm überaus<br />
wichtig gewor<strong>de</strong>n und er hat geschworen, es zu beobachten. Wir fin<strong>de</strong>n eine schöne<br />
Darstellung <strong>de</strong>s hier ausgedrückten Gedankens in Dan. 1, 8. „Und Daniel nahm sich in<br />
seinem Herzen vor, sich nicht mit <strong>de</strong>r Tafelkost <strong>de</strong>s Königs . . . zu verunreinigen.“ jener<br />
heidnische König und auch <strong>die</strong> Menschen seiner Umgebung konnten kein Verständnis<br />
aufbringen für <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>nken eines frommen Israeliten; so stand Daniel mit seinen drei<br />
Freun<strong>de</strong>n ganz allein. Aber er war fest entschlossen, sein Vorhaben durchzuführen, koste es<br />
was es wolle. Wie <strong>de</strong>r Psalmist hätte auch Daniel <strong>sagen</strong> können: „Deine Zeugnisse habe ich<br />
mir als Erbteil genommen auf ewig, <strong>de</strong>nn meines Herzens Freu<strong>de</strong> sind sie.“<br />
Wir sehen hier, dass Gehorsam und Freu<strong>de</strong> miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sind, eine Tatsache, <strong>die</strong><br />
wir im Philipperbrief bestätigt fin<strong>de</strong>n: „Seid zusammen meine Nachahmer“ und „Freuet<br />
euch in <strong>de</strong>m Herrn allezeit“ (Kap. 3, 17; 4, 4). Ein gottesfürchtiger Christ verwirklicht bei<strong>de</strong>s:<br />
Gehorsam <strong>de</strong>m Willen Gottes gegenüber, und als Folge davon: Freu<strong>de</strong> im Herrn.<br />
Vers 113–120<br />
Der Psalmist war ein aufrichtiger Mann; auch fand er seine Freu<strong>de</strong> daran, über Gottes Wort<br />
zu sinnen. Je mehr er aber in Gottesfurcht lebte, <strong>de</strong>sto mehr bil<strong>de</strong>te sich eine Kluft zwischen<br />
ihm und <strong>de</strong>n Doppelherzigen.<br />
Der 114. Vers ist <strong>uns</strong> wie aus <strong>de</strong>m Herzen gesprochen. In einer Welt voller Gefahren und<br />
Fein<strong>de</strong> besitzen wir einen Bergungsort: es ist <strong>de</strong>r Herr. Am Tage <strong>de</strong>s Übels wird Er <strong>uns</strong> in<br />
Seiner Hütte bergen und <strong>uns</strong> verbergen in <strong>de</strong>m Verborgenen Seines Zeltes; siehe Ps. 27, 5.<br />
Und wenn <strong>de</strong>r Feind seine feurigen Pfeile auf <strong>uns</strong> schiessen sollte, so ist <strong>de</strong>r Herr selber<br />
<strong>uns</strong>er Schild und <strong>uns</strong>er Schutz. Die Voraussetzung dafür besteht darin, dass wir <strong>uns</strong> in<br />
Seiner Nähe aufhalten.<br />
Der 115.Vers lässt das Verlangen <strong>de</strong>s Psalmisten erkennen, <strong>die</strong> Gebote seines Gottes zu<br />
bewahren; doch ist ihm <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r Übeltäter ein Hin<strong>de</strong>rnis, er will sie nicht in seiner<br />
Nähe haben. Das erinnert <strong>uns</strong> an <strong>die</strong> Worte <strong>de</strong>s Apostels Paulus in 1. Kor. 15, 33: „Böser<br />
Verkehr verdirbt gute Sitten“, eine Tatsache, <strong>die</strong> wir beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Jugend vor Augen stellen<br />
möchten.<br />
Vers 121–128<br />
In <strong>die</strong>sem Abschnitt nennt sich <strong>de</strong>r Psalmist „Knecht Jehovas“, siehe Verse 122. 124. 125,<br />
und als solcher übte er Recht und Gerechtigkeit. Obwohl <strong>die</strong>se bei<strong>de</strong>n Dinge für ihn in<br />
Verbindung mit <strong>de</strong>r Regierung Gottes auf Er<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n, so verstehen wir doch ohne<br />
weiteres, dass <strong>die</strong>se Tugen<strong>de</strong>n sich auch geziemen für je<strong>de</strong>n Gläubigen. Sie stehen in<br />
scharfem Gegensatz zu <strong>de</strong>m, was sich in <strong>de</strong>r Welt abspielt; aber sie sind in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>m Wesen Dessen, Dem wir angehören.<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Psalmist mit gutem Gewissen <strong>sagen</strong> konnte: „Ich habe Recht und Gerechtigkeit<br />
geübt“, durfte er mit Freimütigkeit <strong>die</strong> nachfolgen<strong>de</strong>n Bitten an Gott richten: „Sei Bürge für<br />
<strong>de</strong>inen Knecht zum Guten . . . Handle mit <strong>de</strong>inem Knechte nach <strong>de</strong>iner Güte . . . Dein Knecht<br />
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