Was sagen uns die Psalmen? - Bibelkommentare.de
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<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 112–117<br />
Einiges ist <strong>uns</strong> sogar wie aus <strong>de</strong>m Herzen gesprochen: „Er hat zu mir geneigt sein Ohr: ich<br />
will ihn anrufen in allen meinen Tagen.“ Die Tatsache, dass <strong>uns</strong>er Vater im Himmel Sein<br />
Ohr neigt, um auf <strong>uns</strong>ere Bitten zu hören, ist überaus kostbar. Ja, „er hörte meine Stimme,<br />
mein Flehen“. Das will nicht <strong>sagen</strong>, dass Er je<strong>de</strong>s <strong>uns</strong>erer Gebete sofort erhören wer<strong>de</strong>; Er<br />
kennt <strong>de</strong>n rechten Augenblick dafür. Überlassen wir Ihm ruhig Zeit und Art <strong>de</strong>r Erhörung;<br />
es soll <strong>uns</strong> genügen, dass Er <strong>uns</strong>er Flehen hört. Das Vertrauen zu Ihm und zu Seiner Liebe<br />
wird <strong>uns</strong> helfen, stille auf Seine Antwort zu warten.<br />
Vers 3–11<br />
Der dritte Vers bezieht sich auf <strong>die</strong> grosse Drangsal, durch welche <strong>de</strong>r gottesfürchtige<br />
Überrest gehen wird. Wie oft wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong>se frommen Ju<strong>de</strong>n in ihrer Angst rufen: „Bitte,<br />
Jehova, errette meine Seele!“ Gott erhört ihr Flehen, und <strong>die</strong> bedrängte Seele darf<br />
wie<strong>de</strong>rkehren zu ihrer Ruhe.<br />
Diese Ruhe ist kostbar für das Herz; sie ist vorhan<strong>de</strong>n, wenn man <strong>die</strong> Prüfung als von Gott<br />
kommend betrachtet und <strong>die</strong> Erhörung aus Seiner Hand nimmt; <strong>de</strong>r 8. Vers illustriert <strong>die</strong>sen<br />
Gedanken. Der Herr hat alles getan: Er errettete <strong>die</strong> Seele vom To<strong>de</strong>, <strong>die</strong> Augen von Tränen,<br />
<strong>de</strong>n Fuss vom Sturz. Glücklich <strong>de</strong>r Gläubige, <strong>de</strong>r ein solches Vertrauen zu Ihm hat! Wir sind<br />
beständig in Gefahr; hat es doch <strong>de</strong>r Feind darauf abgesehen, <strong>uns</strong> zu scha<strong>de</strong>n und durch<br />
<strong>uns</strong>er Straucheln Schan<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Herrn zu bringen. Wenn wir nun nicht fallen,<br />
so haben wir es <strong>de</strong>m Herrn zu verdanken; Er hat <strong>uns</strong>ern Fuss vom Sturz bewahrt. Und wenn<br />
wir das Ziel erreichen ohne zu Fall gekommen zu sein, so wer<strong>de</strong>n wir dankbar bekennen:<br />
Es war Seine Gna<strong>de</strong>.<br />
Vers 12–19<br />
Der 12. Vers enthält einen Gedanken, <strong>de</strong>r wohl schon in manchem gläubigen Herzen<br />
aufgekommen ist: Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Herr so Grosses an mir getan hat und mich immer wie<strong>de</strong>r<br />
mit Seiner Güte überschüttet, wie könnte ich Ihm Seine Wohltaten vergelten? Im Verkehr<br />
mit Menschen ist ein solches Vorhaben begreiflich, aber wie sollen wir <strong>uns</strong> Gott gegenüber<br />
verhalten?<br />
Die Antwort im 13. Vers ist von erhabener Schönheit. Der Psalmist, geleitet durch <strong>de</strong>n<br />
Heiligen Geist, spricht: „Den Becher <strong>de</strong>r Rettungen will ich nehmen und anrufen <strong>de</strong>n Namen<br />
Jehovas.“ Mittel und Weg, um <strong>de</strong>m Herrn alle Seine Wohltaten zu vergelten, gibt Er <strong>uns</strong><br />
selber an; Er sagt gleichsam: Nimm ohne Unterlass; bücke dich und schöpfe noch mehr aus<br />
<strong>de</strong>m Strom meiner Gna<strong>de</strong>!<br />
Der 15. Vers lässt <strong>uns</strong> <strong>die</strong> Gefühle Gottes erkennen betreffs <strong>de</strong>r Seinigen, welche <strong>de</strong>n<br />
Märtyrertod erlei<strong>de</strong>n müssen. Die Tatsache, dass <strong>die</strong> Welt nach ihrem Gutdünken über sie<br />
verfügen kann, mag <strong>de</strong>n Eindruck erwecken, dass Gott sich nicht um sie kümmere; aber ihre<br />
Treue wird mit <strong>de</strong>r Krone <strong>de</strong>s Lebens belohnt wer<strong>de</strong>n (Offbg. 2, 10 b).<br />
Psalm 117<br />
Dieser Psalm ist trotz seiner Kürze von kostbarem Inhalt. Auch hier wird nicht allein Israel<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, Jehova zu preisen, son<strong>de</strong>rn alle Nationen. Es ist bemerkenswert, dass Gott<br />
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