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Was sagen uns die Psalmen? - Bibelkommentare.de

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<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 102<br />

Heilige und vollkommen Gerechte; in <strong>die</strong>ser Beziehung schon befand Er sich allein inmitten<br />

eines sündigen Geschlechts. Er empfand <strong>die</strong> Einsamkeit im Kreise Seiner Familie und Seiner<br />

Jünger, <strong>de</strong>nn niemand brachte Ihm Verständnis entgegen. Auch inmitten <strong>de</strong>r Volksmenge<br />

glich Er „<strong>de</strong>m Pelikan <strong>de</strong>r Wüste und <strong>de</strong>r Eule <strong>de</strong>r Einö<strong>de</strong>n“, wusste er doch, dass jene<br />

Menschen unter <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>r Obersten bald rufen wür<strong>de</strong>n: „Er wer<strong>de</strong> gekreuzigt“<br />

(Matth. 27, 20–22).<br />

Der 7. Vers erinnert <strong>uns</strong> an jene Begebenheit, wo <strong>de</strong>r Herr <strong>die</strong> Nacht hindurch im Gebet<br />

verharrte (Luk. 6, 12). In <strong>de</strong>n Städten und Dörfern schliefen <strong>die</strong> Menschen; auch Seine<br />

Jünger hatten sich zur Ruhe zurückgezogen – Er aber wachte. Er war „wie ein einsamer<br />

Vogel auf <strong>de</strong>m Dache“. Wir wollen nicht vergessen, dass <strong>die</strong>ses Alleinsein einen beständigen<br />

Schmerz für Ihn be<strong>de</strong>utete.<br />

Vers 8–11<br />

„Den ganzen Tag höhnen mich meine Fein<strong>de</strong>.“ Obschon wir in <strong>de</strong>n Evangelien nicht oft<br />

von <strong>de</strong>r Verhöhnung <strong>de</strong>s Herrn durch Seine Fein<strong>de</strong> lesen, so unterrichtet <strong>uns</strong> <strong>de</strong>r Prophet<br />

Jesajas eingehen<strong>de</strong>r über <strong>die</strong>se Seite <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Herrn. „Er war wie einer, vor <strong>de</strong>m man<br />

das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet“ (Kap. 53,<br />

3). Nebst <strong>die</strong>ser offenkundigen Verachtung nahm Jesus <strong>die</strong> geheimen Gefühle <strong>de</strong>s Hohnes<br />

im Herzen Seiner Fein<strong>de</strong> wahr; „<strong>de</strong>n ganzen Tag“ litt Er darunter.<br />

Und was sollen wir beim Lesen <strong>de</strong>r Worte im 9. Vers <strong>de</strong>nken? Brot und Trank gehören<br />

zu <strong>uns</strong>ern täglichen Bedürfnissen; somit gehörte Kummer <strong>de</strong>r Seele und Tränen zum<br />

Alltagsleben <strong>uns</strong>eres Herrn. Wie wenig <strong>de</strong>nken wir daran, wenn wir <strong>die</strong> Evangelien lesen!<br />

Wir sind geneigt zu glauben, dass Er nur zweimal geweint habe, z. B. in Joh. 11, 35;<br />

Luk. 19, 41 ; aber <strong>die</strong>ser 9. Vers erlaubt <strong>uns</strong>, tiefer in das Gebiet <strong>de</strong>r Seelenlei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Herrn hineinzuschauen. Wieviel kostbarer wird Er <strong>uns</strong>, wenn wir Ihn mit eingehen<strong>de</strong>r<br />

Aufmerksamkeit begleiten auf Seinem Lei<strong>de</strong>nsweg!<br />

Wir haben gesehen, dass <strong>die</strong>ser Psalm Christus zum Gegenstand hat. Wie sollen wir nun <strong>de</strong>n<br />

10. Vers verstehen? „ . . . Denn du hast mich emporgehoben, und hast mich hingeworfen.“<br />

Denken wir zuerst an Adam. Gott hatte ihn ernporgehoben, ihm <strong>de</strong>n ersten Platz in<br />

<strong>de</strong>r Schöpfung gegeben. Nach<strong>de</strong>m er aber gesündigt hatte, wur<strong>de</strong> er aus seiner Stellung<br />

hinabgeworfen. Nun sehen wir in Christus <strong>de</strong>n zweiten Adam. Er kam in <strong>die</strong> Welt, um<br />

<strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>s ersten Menschen einzunehmen und als Sohn <strong>de</strong>s Menschen ernporgehoben<br />

zu wor<strong>de</strong>n. Aber infolge <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>, <strong>die</strong> Er als <strong>uns</strong>er Stellvertreter auf sich genommen hat,<br />

musste Er es erleben: „du hast mich hingeworfen.“<br />

Es bewegt <strong>uns</strong>ere Herzen, wenn wir Ihn re<strong>de</strong>n hören vom Grimm und Zorn Gottes, <strong>die</strong><br />

über Ihn gekommen sind. Als Mensch hat Er alles ausgekostet, was in <strong>de</strong>n Versen 1–11<br />

geschrieben steht. Im Gedanken an das, was auf Ihn wartete wegen <strong>uns</strong>erer Sün<strong>de</strong>n, klagte<br />

Er: „Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut.“ Möchten<br />

wir nicht vergessen, dass Der, welcher hier spricht, von <strong>de</strong>r Herrlichkeit <strong>de</strong>s Himmels<br />

hernie<strong>de</strong>rgekommen ist, um <strong>de</strong>n Willen Gottes zu vollbringen.<br />

Vers 12–28<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 39

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