Was sagen uns die Psalmen? - Bibelkommentare.de
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<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> <strong>uns</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong>? (P.G.) Psalm 119<br />
Das Leben <strong>de</strong>s Gläubigen ist wechselvoll; er erlebt gewisse Phasen, wodurch sein inneres<br />
Wachstum geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll. Der Herr, als ein weiser Erzieher, weiss, dass es nicht<br />
gut ist für <strong>uns</strong>, wenn wir lauter sogenannte gute Tage haben. Er versetzt sich aber auch<br />
in <strong>uns</strong>ere Lage, wenn Trübsal über <strong>uns</strong> gekommen ist; vergl. Jes. 63, 9. Der Psalmist hat<br />
Ähnliches erfahren. Im vorherigen Abschnitt sahen wir ihn in grosser Bedrängnis, hier aber<br />
atmet er erleichtert auf, <strong>de</strong>nn <strong>die</strong> ihn umgeben<strong>de</strong> Dunkelheit ist gewichen. Trefflich drückt<br />
er <strong>die</strong>ses im 92. Vers aus: „Wäre nicht <strong>de</strong>in Gesetz meine Wonne gewesen, darin wür<strong>de</strong> ich<br />
umgekommen sein in meinem Elen<strong>de</strong>.“ Wie sehen wir hier doch so <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Wert und<br />
<strong>die</strong> Wirkung <strong>de</strong>s Wortes Gottes in Zeiten <strong>de</strong>r Prüfung!<br />
Der 93. Vers zeigt <strong>uns</strong> ein weiteres Ergebnis <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>s Wortes bei <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r es<br />
schätzen gelernt hat: „Nimmermehr wer<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>ine Vorschriften vergessen, <strong>de</strong>nn durch sie<br />
hast du mich belebt.“ Solche Aussprüche in <strong>de</strong>r Heiligen Schrift beweisen aufs <strong>de</strong>utlichste,<br />
welchen Vorteil <strong>de</strong>rjenige hat, <strong>de</strong>r seine Freu<strong>de</strong> am Worte Gottes fin<strong>de</strong>t.<br />
Vers 97–104<br />
Diese Verse zeigen <strong>uns</strong> erneut <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>s Wortes Gottes für <strong>de</strong>n Gläubigen und <strong>de</strong>n<br />
Einfluss, <strong>de</strong>n dasselbe auf <strong>de</strong>njenigen ausübt, <strong>de</strong>r es mit Aufmerksamkeit und Ehrfurcht liest.<br />
Dieser Einfluss ist nicht vorübergehend o<strong>de</strong>r oberflächlich, son<strong>de</strong>rn er wirkt sich praktisch<br />
aus im täglichen Leben. In erster Linie wird hier <strong>die</strong> Weisheit hervorgehoben. Ist <strong>die</strong>se<br />
Tugend nicht eine natürliche Folge <strong>de</strong>s Sinnens über das Wort Gottes? Diese Weisheit ist<br />
vorzüglicher als je<strong>de</strong> menschliche Wissenschaft, <strong>de</strong>nn sie kommt von Gott.<br />
Im 101. Vers fin<strong>de</strong>n wir Zusammenhänge von grosser Wichtigkeit. Es ist nicht gleichgültig,<br />
in welchem geistlichen Zustand wir <strong>uns</strong> mit Gottes Wort beschäftigen. Wohl ist<br />
anzunehmen, dass alle Kin<strong>de</strong>r Gottes es lesen; wie verschie<strong>de</strong>n ist aber <strong>die</strong> Auswirkung<br />
<strong>de</strong>sselben im Leben <strong>de</strong>r Einzelnen! Bei <strong>de</strong>n einen kann es Frucht bringen; ihr Licht leuchtet<br />
vor <strong>de</strong>n Menschen (Matth. 5, 14–16) und <strong>de</strong>r Herr wird durch sie verherrlicht. Den übrigen<br />
hingegen muss Er zurufen: „Wache auf, <strong>de</strong>r du Schläfst“ (Eph. 5, 14). Lasst <strong>uns</strong> <strong>de</strong>shalb<br />
<strong>die</strong>sen 101. Vers beson<strong>de</strong>rs beachten!<br />
Vers 105<br />
Wir haben gesehen, dass wir <strong>uns</strong>ere Füsse von je<strong>de</strong>m bösen Pfad zurückhalten, wenn wir<br />
das Wort Gottes bewahren und <strong>uns</strong> unter seinen gesegneten Einfluss stellen. Hier nun steht<br />
<strong>de</strong>r wohlbekannte Vers vor <strong>uns</strong>: „Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und meines Pfa<strong>de</strong>s<br />
Licht.“ Glücklich <strong>de</strong>r Mensch, bei welchem <strong>die</strong>se Worte Wirklichkeit sind! Wir fin<strong>de</strong>n eine<br />
Gegenüberstellung zu <strong>die</strong>sem Vers in Joh. 11, 9–10: „ . . . Wenn jemand in <strong>de</strong>r Nacht wan<strong>de</strong>lt,<br />
stösst er an, weil das Licht nicht in ihm ist.“ Wer jedoch das Wort Gottes liest und es in sich<br />
aufnimmt, geht sicheren Schrittes voran und sein Pfad ist lauter Licht. Wohl wird er nicht<br />
verstan<strong>de</strong>n von solchen, welche ihre eigenen Wege gehen, aber er hat es mit seinem Herrn<br />
zu tun, Dem er wohlgefallen will. Wie überaus wertvoll ist <strong>die</strong> Zusicherung, dass <strong>de</strong>r Herr<br />
<strong>uns</strong>ern Pfad erleuchtet und wir somit nicht Gefahr laufen, zu straucheln o<strong>de</strong>r gar zu fallen!<br />
Wir weisen nochmals darauf hin: das Mittel dazu ist Sein Wort, das wir in Hän<strong>de</strong>n haben<br />
und von welchem wir je<strong>de</strong>n Tag Kenntnis nehmen dürfen.<br />
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