Download - Fakultät 06
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Jürschick, Johannes – Chemotaxis in µ-Slides mit 3-dimensionalen Gelmatrizes<br />
Oberflächenrezeptoren zur Verfügung. Im Idealfall, bei einer mittleren Chemoattraktand<br />
Konzentration, die in etwa der Dissoziations-Konstante des Rezeptor-Ligand Komplexes<br />
entspricht, kann so über die Zelllänge ein Gradient von etwa 2% „erfühlt“ werden. [Devreotes<br />
et al., 1988]. So vielfältig dabei stimulierende und hemmende Mechanismen auch sein<br />
mögen, läuft die dadurch ausgelöste Reaktion in den meisten Fällen nach einem simultanen<br />
Schema ab:<br />
– Protrusion/Fortsatzbildung (Lamellipodien)<br />
– Adhäsion der Zellfront.<br />
– Translokation/Umlagerung der Zellkörpers<br />
– Retraktion/Ablösen des rückwärtigen Zellteils<br />
Innerhalb der Zelle kommt es während der Bewegung zu einer Umlagerung des Aktingerüsts.<br />
Die chemotaktisch induzierte Ausrichtung einer Zelle und die Ausbildung einer Zellfront<br />
sowie eines rückwärtigen Zellteils bezeichnet man als Polarisation. [Zigmond et al.,<br />
1981],[Weiner, 2002]. Die Polarisation eines neutrophilen Granulozyten, ausgelöst durch den<br />
chemotaktischen Stimulus aus einer Mikropipette ist in Abbildung 2 gezeigt.<br />
Abbildung 2: Polarisation eines neutrophilen Granulozyten als Reaktion auf eine Stimulation mit N-<br />
Formylmethionyl-Lencyl-Phenylalanin (fMLP) aus einer Mikropipettenspitze (weisser Punkt), nach (A) 5s,<br />
(B) 30s, (C) 81s, (D) 129s. Der weiße Balken in (A) entspricht 5µm. [Weiner et al., 1999]<br />
1.Einleitung und Motivation 8