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Elektronenmikroskopische Untersuchungen des Polymer/Mineral ...

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3.1 Transmissions-Elektronenmikroskopie 23<br />

Der Vektor s = q − g wird als Anregungsfehler bezeichnet und gibt die Abweichung von<br />

der Braggbedingung an. Abb. 17 zeigt die Auftragung der Kardinalsinusfunktion gegen<br />

die z-Komponente <strong>des</strong> Anregungsfehlers. Diese Funktion beschreibt die Ausdehnung der<br />

reziproken Gitterpunkte entlang der z-Richtung, also der Probennormalen.<br />

Abb. 17: Graphische Auftra-<br />

gung von sinc(πszz0) gegen die<br />

Komponente sz <strong>des</strong> Anregungs-<br />

fehlers s. Für z0 wurde der Wert<br />

20 nm verwendet. Diese Funktion<br />

beschreibt die Ausdehnung der<br />

reziproken Gitterpunkte entlang<br />

der z -Richtung, also der Proben-<br />

normalen.<br />

Die in diesem Fall stabförmigen Strukturen der Gitterpunkte werden reziproke Git-<br />

terstäbe bzw. im englischen ” relrods“ (reciprocal lattice rods) genannt. In Abb. 18 sind<br />

die ” relrods“ als graue Linien eingezeichnet.<br />

Abb. 18: Schematische Darstellung der Ewaldkonstruktion. Tatsächlich besitzt die Ewaldkugel<br />

einen sehr viel größeren Radius und damit eine weitaus geringere Krümmung. Im rechten Bild-<br />

teil ist der links markierte Bereich vergrößert dargestellt. Die ” relrods“ sind als graue Linien<br />

eingezeichnet.<br />

Eine wichtige Konsequenz der Endlichkeit realer Proben und <strong>des</strong> Erscheinens der<br />

” relrods“ ist das Auftreten von Beugung, sogar dann, wenn die Braggbedingung nicht<br />

exakt erfüllt ist. Der Betrag <strong>des</strong> Anregungsfehlers s gibt den Abstand von dem reziproken<br />

Gitterpunkt zur Ewaldkugel entlang der Hauptachse <strong>des</strong> ” relrod“ an. Die Intensität der<br />

Beugungspunkte ist dabei abhängig von diesem Abstand [34].<br />

In Abb. 18 ist zu erkennen, dass das reziproke Gitter aus Ebenen reziproker Gitterpunkte<br />

aufgebaut ist. Aufgrund ihrer Krümmung schneidet die Ewaldkugel mehrere dieser Ebe-<br />

nen, die als Lauezonen nullter, erster, zweiter und höherer Ordnung bezeichnet werden.<br />

Ein Beugungsbild zeigt die Projektion der von der Ewaldkugel geschnittenen ” relrods“.

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