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GERHARDT

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140 Perkussion.<br />

VII. Metallklang.<br />

Während man an jedem Perkussionsschalle die dumpfe oder helle,<br />

hohe oder tiefe, klanghältige oder klanglose Beschaffenheit unterscheiden<br />

kann, während also diese Grundeigenschaften bei jeder Untersuchung<br />

durch die Perkussion in Frage kommen, giebt es ausserdem<br />

noch einige Perkussionserscheinungen, die nur hie und da einmal<br />

unter besonderen Umständen getroffen werden. Dahin gehören der<br />

„Metallklang" und das Geräusch des „gesprungenen Topfes"<br />

Der Metallklang wird am besten erkannt durch den Vergleich<br />

mit jenem Nachhall hoher klingender Art, der beim Anschlage<br />

an ein leeres Fass entsteht. Er kann auch an weit kleineren Behältern<br />

hervorgebracht werden, an solchen bis zu 6 Centimeter (Wintrich),<br />

ja 3 Centimeter (M erb ach) grossem Durchmesser, vorausgesetzt,<br />

dass sie Luft enthalten, glatte, regelmässig gebaute Wände besitzen<br />

und geschlossen sind oder eine in regelmässiger Form verengte Oeffnung<br />

darbieten. Man erhält ihn hinterher beim Anschlagen an einen<br />

Krug, eine Flasche, nicht aber an ein Glas. Er entstellt darin durch<br />

ein regelmässiges System zurückgeworfener Schallwellen. Eben deshalb,<br />

weil die meisten Schallwellen wieder nach innen zurückgeworfen<br />

werden, gelingt es oft nur, wenn man das Ohr der Mündung des<br />

Gefässes nähert, den Metallklang zu erkennen. Er beruht auf<br />

dem Hervortreten hoher Ob er töne neben dem Grundtone<br />

und auf deren langsamem Abklingen. Er ist<br />

demnach zu betrachten als eine besondere Art des klanghältigen<br />

Schalles, als ein Klang ausgezeichnet durch das besondere Verhältnis<br />

der hohen Obertöne zu dem Grundtone. — Wo der verhältnismässig<br />

tiefe und zu den Obertönen nicht in harmonischem Verhältnisse<br />

stellende Grundton deutlich gehört und von den hohen Obertönen<br />

lange überdauert wird, hat man es mit dem metallischen Nachklang,<br />

amphorischem Wiederhall zu tliun. Treten die Obertöne<br />

allein stark hervor, so dass der Grundton kaum zur Wahrnehmung<br />

kommt, so handelt es sich um Metallklang im engeren Sinne. Die<br />

Obertöne treten deutlicher hervor, wenn man einen hohen klirrenden<br />

Schall erzeugt statt des gewöhnlichen Perkussionsstosses. Dieser<br />

klirrende Laut enthält Töne, die durch Resonanz die hohen Obertöne<br />

in dem Lufträume, der perkutiert wird, hervorrufen. Darauf beruht<br />

die S täbchenp er kussi on, ein Stoss mit Elfenbein oder Metall<br />

gegen das Plessimeter. Von Heubner entdeckt, wurde sie von<br />

L e i c h t e n s t e r n weiter entwickelt und z. B. zur Erkennung des<br />

Zwerchfellsbruches verwendet. Die Anwendung von Stimmgabeln zur

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