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GERHARDT

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des Herzens. 217<br />

Zeichnung Töne' von vorne herein vollständig zu unterscheiden von<br />

jenen länger dauernden, ungleichmässigereii und rauheren Geräuschen.<br />

die in gewissen Krankheitsfällen wahrgenommen werden. Aber im<br />

akustischen Sinne richtig und dem Begriffe eines Tones entsprechend<br />

ist dieses Verfahren nicht im Entferntesten. Die Herztöne sind<br />

höchstens als Klänge zu bezeichnen, in denen ein Ton vorherrscht.<br />

gewiss nicht als einfache Töne.<br />

Man hört an jeder beliebigen Stelle des Herzens zwei solche<br />

Töne während des Ablaufes einer Herzbewegung. Der erste<br />

derselben beginnt genau mit der Systole, also mit dem Beginne des<br />

Herzstosses und Arterienpulses. Auf ihn folgt eine Pause entsprechend<br />

der Dauer der Herzkontraktion und darauf genau mit der<br />

Diastole beginnend, der zweite Ton. An ihn schliesst sich, die<br />

Diastole einnehmend, die grosse Pause bis zum Wiederbeginne der<br />

nächsten Herzzusammenziehung an. Diese Herztöne sind nicht an<br />

allen Stellen der Herzgegend in gleicher Weise zu hören. Zwischen<br />

zweitem und viertem Rippenknorpel beiderseits wird der erste Ton<br />

leiser und kürzer, der zweite stärker und länger gehört. An der<br />

Stelle des Spitzenstosses, am unteren Teile des Brustbeines und den<br />

benachbarten rechten Rippenknorpeln wird der erste systolische Ton<br />

länger, lauter und schärfer, der zweite diastolische, dessen Eintritt<br />

die Erschlaffung der Ventrikel und das Einströmen des Blutes aus<br />

den Vorhöfen anzeigt, leiser gehört. Unter besonderen Umständen<br />

findet man sowohl an der Herzbasis, als auch an der Herzspitze die<br />

Töne links von anderem Klange, höher, tiefer, rauher oder sonst verändert,<br />

im Vergleiche mit jenen, die rechts im zweiten oder fünften<br />

Zwisehenrippenräume gehört werden: Beweis genug dafür, dass sowohl<br />

die rechtsseitigen als auch die linksseitigen Höhlen des Herzens<br />

Töne entstehen lassen an ihren Klappen. Die vielfachen früheren<br />

Erörterungen, wo am Herzen die Töne entstehen, sind meistens als<br />

erledigt zu betrachten; nur Klappen, Selmenfäden oder elastische<br />

Gefässwände werden durch Spannung zum Tönen gebracht. Die<br />

Lehre Ron an et s (1882). dass die ersten Töne durch die Anspannung<br />

der Vorhofsklappen entstehen. die zweiten durch die<br />

der Semilunarklappen, ist schon früher von Bouillaud angenommen,<br />

bei uns durch die in den Hauptpunkten entsprechende<br />

Auffassung Skoda s zu ziemlich allgemeiner, eine Zeit lang unbestrittener<br />

Annahme gelangt. Gegenwärtig liegen die Fragen vor.<br />

inwieweit bei den ersten Tönen der Herzmuskelton beteiligt ist.<br />

inwieweit den ersten und zweiten Tönen Klappemsehwingung oder<br />

Schwingung der Blutmasse selbst zu Grunde liege. Die tägliche ärzt-

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