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GERHARDT

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Instrumente. 179<br />

Als s e h a 11 v e r s t ä r k e n d e s S t e t h o s k o p ist dasjenige<br />

von König aufzufassen.<br />

Es besteht aus einer Linse— verdichtete<br />

Luft zwischen zwei Kautschuklamellen, durch eine Blechkapsel zur<br />

Hälfte gedeckt —<br />

und einem Leitungsrohr aus Kautschuk, das durch<br />

eine Holzröhre in den äusseren Gehörgang gepasst wird 1 ).<br />

Instrument von König<br />

Dieses<br />

erweist sich zu Versuchen an beweglichen<br />

Gegenständen mit weicher ebener Oberfläche vorzüglich brauchbar.<br />

z. B. zur Auskultation an der ausgeschnittenen Lunge. An die starre<br />

Brustwand lässt sich nur ein zu kleiner Teil der konvexen Oberfläche<br />

der Schalllinse anpassen.<br />

Der Bezirk, aus dem die Linse Schallstrahlen<br />

aufnehmen und konvergenter machen kann, ist kaum so<br />

gross als die Mündung eines Holzstethoskopes. Zudem leitet der<br />

Gummischlauch weniger vollständig als die Holzröhre. So erklärt es<br />

sich, dass man viele Auskultationserscheinungen, namentlich diejenigen<br />

der Lunge, durch das Koni g sehe Stethoskop<br />

schwächer hört als<br />

mit blossem Ohr oder mit dem g e w ö h n 1 i c h e n H ö r r o h r.<br />

Dieses letztere würde, wenn es sich kegelförmig nach dem Aufnahmsteil<br />

erweiterte, schlecht, wenn es umgekehrt nach dem Gehörgange<br />

zu sich erweiterte, sehr gut die Schallstrahlen parallel richten<br />

und an der Zerstreuung hindern. Letztere Form würde mit der<br />

Enge des Gehörganges in Widerstreit kommen.<br />

Deshalb ist es eine<br />

einfache, nur wenig am Aufnahmsteil verbreiterte Röhre, die anderseits<br />

mittelst einer durchbohrten Platte an den Gehörgang angepasst<br />

wird. Ein hohler Zapfen würde genauer sich einfügen lassen in<br />

das Ohr. aber bei häufiger Anwendung Schmerz und<br />

Entzündung<br />

verursachen. — Blässt man in das Hörrohr hinein, so erhält man<br />

ein dem Bronchialatmen ähnliches Geräusch.<br />

offenes Hörrohr ans Ohr. so hört man<br />

Hält man ein leeres,<br />

ein ähnliches Geräusch wie<br />

an einer Muschel. Sucht man sich des Hörrohres zu entwöhnen so<br />

stellt sich heraus, dass man z. B. die Herztöne mit blossem Ohr stets<br />

schwächer und verschwommener hört als mit dem Instrumente, dass<br />

pleuritische Reibegeräusche denn doch besser mit dem Hörrohr unterschieden<br />

werden, kurz dass ausser dem Leitungsrohre noch ein anderes<br />

Etwas mitwirkt.<br />

Ich suche dies in Resonanzwirkungen der<br />

Luftsäule des Hörrohres und finde den Beweis dafür, indem ich Herztöne<br />

und gewisse Aneurysmengeräiische mit blossem Ohr nicht ohne<br />

dieses aufzulegen, an dem aufgesetzten Hörrohre, schon ehe ich es<br />

mit dem Ohr berühre, hören kann.<br />

Die Töne, welche gut im Hörrohre<br />

von gewöhnlicher Länge<br />

(ca. 20 cm) resonieren, liegen etwa<br />

1) Eine etwas kleinere, bequemer tragbare Form desselben Stethoskopen<br />

ist von D. Borelli in Neapel angegeben worden.<br />

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