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GERHARDT

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232 Auskultation.<br />

als durch normales Blut gebildet.<br />

Vermutlich sind auch die seltenen<br />

accidentellen diastolischen Geräusche an der Herzspitze bei perniciöser<br />

Anämie, die sich ganz wie diastolische (postsystolische) Mitralstenosengeräusche<br />

anhören, wohl auch die ebenfalls raren präsystolischen<br />

bei Schrumpfniere so zu deuten; im letzteren Fall kommt wohl noch<br />

verstärkte Vorhofkontraktion hinzu.<br />

Obwohl Sehnenflecken selten Reibegeräusche erzeugen, halte ich doch<br />

die Entstehung solcher für vollständig erwiesen. Obwohl die meisten<br />

Reibegeräusche zwischen die Herztöne fallen, kommen doch einzelne rein<br />

systolische oder rein diastolische vor. Es gibt nun accidentelle Geräusche<br />

und zwar zumeist systolische, hie und da auch diastolische, die auf einen<br />

sehr kleinen Raum beschränkt sind und durchaus nicht überall den betreffenden<br />

Ton begleiten. Diese accidentellen Reibegeräusche glaube ich, gestützt<br />

auf mehrere Sektionsbefunde, als entstanden durch Reibung rauher<br />

»Stellen des Herzbeutels ansprechen zu müssen. — Die schon mehrfach erwähnten<br />

Atmungsgeräusche in der Herzgegend können so bestimmt<br />

an einzelnen Tönen und zwar gewöhnlich den systolischen anhaften, dass<br />

man sie ohne weiteres für accidentelle Geräusche zu halten geneigt ist.<br />

Sie schallen bald wie Zellenatmen, Blasen, Rasseln oder Pfeifen, und sie<br />

können vorzüglich daraus erkannt werden, dass sie bei angehaltenem Atmen,<br />

bald, wenn dieses nach tiefem Einatmen, bald, wenn es nach tiefem<br />

Ausatmen geschieht, verschwinden oder wesentlich ihre Eigentümlichkeiten<br />

ändern. — Bei umschriebener Kompression eines der beiden Ventrikel<br />

oder eines der beiden ArterienurSprünge entsteht ein<br />

systolisches, blasendes oder auch rauheres Geräusch. Auf diese Weise ist<br />

wohl ein Teil der von Sommerville, Scott Alison hervorgehobenen<br />

systolischen Geräusche an der Lungenarterie bei Schwindsüchtigen zu erklären.<br />

Knoten des benachbarten Lungenrandes, gleichgültig ob tuberkulös,<br />

krebsig, chronisch entzündlich oder wie sonst beschaffen, zwischen<br />

Brustwand und Lungenarterie gelegen, drücken auf die letztere oder stören<br />

doch durch ihre Berührung die Schwingungen der Häute des Gefässes. So<br />

sind die Geräusche an der Herzspitze zu erklären, die bei allen stärkeren<br />

Auftreibungen des Unterleibes gehört werden. Ebenso die Geräusche an<br />

der Herzspitze Hochschwangerer. Endlich ist dies meines Wissens die<br />

einzige Form eines accidentellen Geräusches, die bei Gesunden willkürlich<br />

hervorgerufen werden kann. Während starken Pressens entsteht nämlich<br />

bisweilen an der Herzspitze ein schwachblasendes Geräusc'h, das den ersten<br />

Ton begleitet und ihm nachfolgt. Für die Druckwirkung fester Körper,<br />

die sich an den Lungenarterienursprung anlagern, gibt auch die Thrombose<br />

des linken Herzrohres ein bemerkenswertes Beispiel ab. Unter den<br />

accidentellen Geräuschen machen besonders das systolische Geräusch an<br />

der Spitze bei Hypertrophie des linken Ventrikels und das systolische Geräusch<br />

über der Pubnonalklappe bei Anämischen und Fiebernden der Deutung<br />

Schwierigkeiten, das letztere wurde noch kürzlich von v. Ziemssen

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