GERHARDT

Vergrösserung der Leber. 371
gewöhnlich allein verschoben, sie erreicht den Nabel, überschreitet denselben
und kann selbst bis gegen die Schamfuge hin sich ausdehnen.
TD TD TD
Ausserdem breitet sich der linke Leberlappen entsprechend gegen die
Milz hin aus. so dass er sie berührt oder selbst nach oben verschiebt
und unmittelbar an den linken Rippenbogen sich anstemmt. Der
rechte Leberlappen kann sich natürlich nicht weiter gegen die
Rippenwand hin ausdehnen, wohl aber diese vorwölben oder selbst
umstülpen. Bei solchen grossen Lebergeschwülsten finden sich Leberdämpfungen,
die den grössten Teil der vorderen Bauchwand einnehmen,
den Magen vollständig überlagern und namentlich bei Hinzukommen
von wässerigem Ergüsse oder Milzanschwellung
allenthalben dumpfen Schall an der
vorderen Bauchwand bedingen. In diesen Fällen
kann auch das Zwerchfell beträchtlich, selbst
bis zur dritten oder vierten Rippe, nach aufwärts
verschoben werden.
fühlt man
Bei der Betastung
die glatte ebene oder mit einigen
Höckern oder Geschwülsten besetzte Leberoberfläche,
sofern es gelingt, die Bauchwand genügend
zur Erschlaffung zu bringen.
wichtig ist die Unterscheidung
Besonders
des bald zugeschärften
sehnig schneidenden, bald abgerundeten
oder höckerigen Leberrandes, der durch den
Fig. 53.
Gallenblaseneinschnitt, vorzüglich durch seine _,. „ _ , ,.. ,
~ Fig. 53. Leberdämpfung bei
auf- und absteigende Bewegung bei der Atmung Echinococcus hepatis. in-
~ CD TD o nerhalb der punktierten .Ligekennzeichnet
wird. Gelingt es, die untere Fläche " ien w , ar . di " L f he 1 r v <
~ o IJarmsehliligen überlagert,
zu erreichen, sind an dieser die beiden Längsein- demnach jmr z « fühlen,
° nicht zu perkutieren.
schnitte wahrzunehmen.
Geschwülste der Leber werden hauptsächlich durch Krebs, Eiteranhäufung
und Echinokokken dargestellt. Sie können, wenn mehr
im Inneren gelegen, sich allein durch Vergrösserung des gesamten
Organes kund geben in der Art, dass dessen regelmässige Form
ziemlich bewahrt bleibt, häufiger ragen sie an einer der beiden Flächen
oder am Rande der Leber vor.
Ihre tastbare Form sowohl als
ihre Perkussionsdämpfung schliesst sich unmittelbar an jene der Leber
an, zwischen beiden Organen ist kein Eindringen der Finger möglich,
kein Rand zu fühlen', sie teilen, sofern sie nicht derb mit benachbarten
< )rganen verwachsen sind, vollständig die Bewegung der Leber,
über denselben werden häufig peritonitische Reibegeräusche gehört.
Zwei Formen dieser Geschwülste verdienen besondere Besprechung.
Diejenigen, welche am obern Teil der konvexen